Gesuch zur Beendigung der Love-Life-Kampagne eingereicht
Das Gesuch wurde von 35 Kindern und Jugendlichen und ihren Eltern mit Unterstützung der Stiftung Zukunft CH und weiterer Organisationen (Christians for Truth, EDU Schweiz, Human Life International Schweiz, Jugend und Familie, Schweizerische Stiftung für die Familie) eingereicht. Die Gegner der Anti-Aids-Kampagne «Love Life – Bereue nichts» berufen sich auf die besonders schutzwürdigen Interessen der Kinder und Jugendlichen, zu deren Wahrung der Staat in seinem Handeln verpflichtet ist. Insbesondere möchten sie die Kampagnenplakate verhindern, die ab dem 28. Juli «den öffentlichen Raum mit hochsexualisierten Bildern zu überschwemmen drohen», wie die Stiftung Zukunft CH in einer Medienmitteilung erklärt. Vom BAG wird «innert nützlicher Frist» eine Unterlassungsverfügung erwartet.
Das Gegenteil einer Präventionskampagne
Durch die gewählten Abbildungen wirke die Kampagne sexuell aufreizend und erwecke in hohem Mass die Gefahr, namentlich Jugendliche zu unbedachten und verfrühten sexuellen Aktivitäten zu verleiten. Indem sie Menschen als reine «Lustmaschinen» darstelle, verstosse die Kampagne gegen die ebenfalls in der Verfassung garantierte persönliche Unversehrtheit und Menschenwürde. Zu frühe, der Person nicht entsprechende oder mit den falschen Partnern erfolgende geschlechtliche Handlungen könnten nicht nur heftige Reuegefühle auslösen, sondern auch weitergehende psychische Schäden bewirken, warnen die Gesuchsteller. Die Kampagne «Love Life – bereue nichts» zeige aber solche Zusammenhänge nicht, sondern stelle sexuelle Aktivität per se als erstrebenswert dar. Dies könne nicht Inhalt einer HIV-Präventionskampagne sein. «Dem Publikum werden einzig die freizügigen Sex-Szenen in Erinnerung bleiben», folgert Zukunft CH.
Versteckte Interessen des BAG?
Die Stiftung Zukunft CH wirft dem BAG vor, dass Gesundheit und Prävention schon seit Jahren als Deckmantel fungierten, die Bevölkerung und – so die Pläne des BAG für die Schule – auch schon Kinder zum ungehemmten Ausleben ihres Sexualtriebes zu animieren. Man erhofft sich nun eine breite gesellschaftliche und politische Diskussion über die «komplett falsche und mehr als fragwürdige Ausrichtung des BAG und seiner genannten Partnerorganisationen im gesamten Bereich der sogenannten sexuellen Gesundheit», so Zukunft CH.
Statements von Betroffenen, welche das eingereichte Gesuch unterstützen:
«Ich
habe mich auf der Seite lovelife.ch informiert. Einerseits warnen
Behörden Schüler vor Sexting, und dann machen sie so etwas. Es ist
wirklich eine Schweinerei.»
Mutter von zwei Teenagern
«Ich
finde es schlecht, dass man Jugendlichen sagt, dass sie keine Sex-Filme
und Bilder anschauen oder gar machen dürfen, und gleichzeitig starten
die Erwachsenen eine Kampagne, in der man genau das tun soll. Super
Vorbilder!»
Jugendlicher, 13 Jahre
«Leute, die sich vor der
Kamera beim Sex ablichten lassen, haben ein Problem. Dass diese Bilder
nun an Bahnhöfen, Kreuzungen, womöglich gar vor Schulhäusern unseren
Kindern unter die Nase gehalten werden sollen, ist eine
verantwortungslose Schweinerei. Solche Bilder sind für Kinder eine
Zumutung, wirken verstörend und stellen auch alle elterlichen
Bemühungen, Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit der Sexualität
beizubringen, in Frage. Wer etwas anderes behauptet, hat von Kindern
und Jugendlichen keine Ahnung.»
Vater von drei Kindern und Lehrer
Datum: 24.07.2014
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet / Zukunft CH