Führungskräftekongress Leipzig

Die Welt nicht in Sieger und Verlierer einteilen

Die Welt sollte nicht dauerhaft in Sieger und Verlierer eingeteilt werden. Besonders Christen sollten sich vielmehr aus dem Glauben heraus dagegenstellen und sich für gerechte Lebensverhältnisse einsetzen. Dazu hat der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) aufgerufen. 
Burkhard Jung

Jung sprach bei der Eröffnung des Kongresses christlicher Führungskräfte, der vom 17. bis 19. Januar mit mehr als 3'000 Teilnehmern unter dem Motto «Mit Werten in Führung gehen» in Leipzig stattfindet. Laut Jung erklärt sich ein Großteil der Politikverdrossenheit in der Gesellschaft «aus dem Widerspruch von Phrasen und Wirklichkeiten». Wer von Werten wie Freiheit, Gleichheit, Solidarität und Verantwortung überzeugt sei, müsse auch entsprechend handeln.

Wer Kinderarmut beklagt, muss etwas gegen Elternarmut tun

Wie Jung – selbst bekennender Christ – sagte, könne man nicht «wortreich die Kinderarmut beklagen, aber kein Wort über die Armut der Eltern sagen». In Leipzig lebten 18.000 Menschen, die 40 Stunden pro Woche arbeiteten, aber so wenig verdienten, dass die Stadt ihnen die Miete bezahlen müsse. Jung: «Das ist ein Skandal.» Christen seien keine besseren Politiker oder Unternehmer. Aber sie lebten mit dem Anspruch, sich an ihren Überzeugungen messen lassen zu müssen. Nicht zuletzt die Finanzkrise habe deutlich gemacht, dass «massiv gegen Werte verstoßen» worden sei.

In Leipzig hat sich die Arbeitslosenquote halbiert

Jung verwies ferner auf die positive Entwicklung, die Leipzig in den letzten Jahren genommen habe. 40'000 Menschen seien zugezogen, so dass die Stadt nun 540'000 Einwohner zähle: «Wir sind stolz auf diese Entwicklung.» Die Arbeitslosigkeit habe in den sieben Jahren seiner Amtszeit zwar halbiert werden können. Doch sie liege immer noch bei 10 Prozent. 22 Prozent aller Kinder lebten unterhalb der Armutsquote. «Wir stehen auch hier nicht nur auf der Sonnenseite. Es gibt noch viel zu tun», so Jung. Dies gelte aber nicht nur für Leipzig. In einer global vernetzten Welt sei es nicht hinnehmbar, dass eine Milliarde Menschen täglich von nur einem US-Dollar leben müssten. Es erfordere Mut, sich den globalen Herausforderungen im unternehmerischen Alltag hierzulande zu stellen, etwa der Zerstörung der Wälder oder der Luftverschmutzung, «die uns die Luft zum Atmen nimmt», so Jung. Er verwies auf den gegenwärtigen Smog in der chinesischen Hauptstadt Peking. Es gelte, «gestärkt durch den Glauben» sich dafür einzusetzen, «unsere Erde zu einem neuen bewohnbaren Ort zu machen».

Motto «Mit Werten in Führung gehen» bleibt aktuell

Der Vorsitzende des Kongresses, Pastor Horst Marquardt, sagte, dass das Motto des seit 1999 zum achten Mal stattfindenden Kongresses «Mit Werten in Führung gehen» bleibend aktuell sei. Das habe nicht zuletzt die Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 gezeigt. Auf die bisherigen Kongresse habe es viele positive Rückmeldungen gegeben. Auch für diesen Kongress erwarte man «Großes von Gott», nicht zuletzt deshalb, weil eine Gruppe von Betern das Treffen begleite.

Datum: 18.01.2013
Quelle: idea

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