Street-Parade

Sie hauten für Jesus auf die Pauke

Auch Zürcher Christen waren am Samstag mit Leib und Seele dabei. Die Beter im Hintergrund und die Sambatrommler auf der Brücke bildeten bei der 20. Ausgabe ein Team, das für Jesus mutig Farbe bekannte. Ihre Botschaft wurde gesehen.
Begabter Trommler: Gabriel Souza macht ganze Sache für Jesus

Am Samstag tanzten geschätzte 900 000 Menschen um das Zürcher Seebecken herum. Sie wollten für einen Tag ihre Sorgen zu Hause lassen und aus ihrer Schweizer Zurückgezogenheit heraustreten.

Doch nicht nur die Raver und Partygänger mit Ohrenhasen, farbigen Perücken und Netzstrümpfen setzten sich auf Zürichs Strassen in Szene, auch Christen standen tanzend und trommelnd auf der Strasse.

Passanten finden Musik cool

Im Gegensatz zu den vielen nur knapp bekleideten Menschen tragen rund 400 Christen ein gelbes T-Shirt mit der Aufschrift «Samba Shine Jesus». Einige tragen Schilder mit den Aufschriften «Jesus ist die Lösung», «Celebrate Jesus Parade», «La Vita e bella», «Ask me about Jesus». Andere trommeln Sambamusik, und wieder andere stehen auf der Strasse und geben Traktate an die Leute weiter.

Einige Passanten bleiben stehen und schauen dem Geschehen mit Interesse zu. Ich frage sie, was sie denken, was sie bei dieser Jesus-Parade empfinden. Ein in Zürich lebender Amerikaner meint: «Schwierige Sache, Jesus zu verkaufen.»

Zwei Deutsche: «Wir sind nur wegen dem Essen hier stehengeblieben. Aber ist ein cooler Sound!» Eine Passantin sagt auf Englisch: «Wunderschöne Party, sehr süss!» Als ich sie frage, ob sie an Jesus glaube, schüttelt sie den Kopf und meint: «Soso, lala.»

Seit zehn Jahren auf der Brücke

Gabriel Souza, ein bemerkenswerter Trommler, ist bereits zum achten Mal dabei. Vor zehn Jahren ging sein Vater Renato Souza, ein brasilianischer Pastor der Internationalen Evangelischen Gemeinde (IEG) in Zürich, das erste Mal mit etwa zehn bis zwanzig Menschen an die Street-Parade. Heute wirken bereits sieben Gemeinden mit. Gabriel Souza erzählt, dass am Anfang viel Widerstand bei den Veranstaltern und Passanten da war, doch heute seien sie bekannt geworden und akzeptiert.

Jedes Jahr dürfen sie auf der Münsterbrücke, gleich neben der Zwinglikirche, ihre Jesus-Parade führen. «Wir sind nicht gegen die Street-Parade oder gegen das Feiern», sagt Souza. «Aber da fehlt bei der Party eine wichtige Komponente: Die Freude von Jesus!» Die Freude ist ihm sichtlich anzusehen: Er strahlt übers ganze Gesicht. Sein grosser Wunsch ist, dass jedes Jahr mehr Christen und Gemeinden dazukommen.

Brasilianerblut tut gut

«Die Liebe Gottes darf nicht verschwiegen werden», sagt Souza mit Überzeugung. «Wir Christen dürfen nicht in den Kirchen drinbleiben, sondern müssen hinausgehen. Zusammen sind wir stärker.» Brasilianer haben mit dieser Art von Jesusverkündigung gestartet, deshalb auch die Sambamusik. Doch heute sind es 70 Prozent Schweizer Christen, die mitmachen.

Der Wunsch der IEG: In Zukunft mit zwei Lovemobiles mitzufahren, um noch näher beim Volk zu sein. Dies wurde jedoch bis heute nicht bewilligt. Homosexuelle Kreise hatten sich 2004 mit dem Hinweis dagegen gewehrt, die Christen seien intolerant.

Im Hintergrund wird gebetet

Jan Walker, Leiter in Fürbitte und Mitarbeiter der Streetchurch, betet mit Freunden für die Street-Parade, weil er glaubt, dass das Gebet viel Kraft hat. Er sagt, dass er sich nicht sicher sei, ob die Jesus T-Shirts die Leute nicht eher abschrecken – wenn es um Jesus geht, würden sich die Geister scheiden und sei nicht mehr viel von Toleranz zu spüren. Er meint, dass wir als Christen viel eher die Verantwortung haben, von Jesus zu erzählen, wenn wir in Beziehung mit Menschen stehen und sie wirklich Fragen haben.

Auch das Gebetshaus Zürich hat zum Gebet für die Street-Parade aufgerufen. Joelle Major, Mitarbeitende des Gebetshauses, sagt: «Wir haben vor allem das Anliegen, Jesus als König zu erheben und zu proklamieren.» Im Vorfeld haben sie dafür gebetet, dass die Türen der Stadt sich für das Evangelium öffnen werden, Fesseln gelöst werden und die Stadt wie in Jesaja 60 aufsteht und den wahren König anbetet.

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Datum: 18.08.2011
Autor: Martina Schnidrig
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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