Gemeinde-Ferien-Festival

«Mischung aus Urlaub, Kongress und Kultur»

Fast 3000 Menschen, darunter 900 Kinder und Jugendliche, haben vom 9. bis 14. April 2012 am «GemeindeFerienFestival SPRING» in Willingen, Deutschland, teilgenommen.
Susanne Grenz sprach über «Verantwortung stressfrei bewältigen».

Als eine «wundervolle Idee» bezeichnet der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, das Festival. Diese «Mischung aus Urlaub, Kongress und Kultur» kommt bei den Leuten an, so Hein.

Die Gottesdienste, Bibelarbeiten und Seminare standen unter dem Motto «Unglaublich». Das Programm umfasste 650 Einzelveranstaltungen. Für Hein ist das Konzept faszinierend, «weil es verschiedene Bedürfnisse befriedigt, ein breit gefächertes Angebot für Familien, Alleinstehende aller Altersgruppen macht und zugleich Gemeinschaft ermöglicht». Der Bischof hofft, dass vom Festival Impulse in die Welt ausgehen.

Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, würdigte das Festival als «eine Art ‚Klein-Kirchentag‘, ein schönes Glaubensfest, sozusagen christliche Gemeinde auf Zeit».

Keine Angst vor Kritik

Im Folgendem noch ein paar Statements aus den vielen Vorträgen: «Menschen sollen sich nicht durch Angst vor der Kritik anderer in ihrem Leben lähmen lassen». Das erklärte Ansgar Hörsting, Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden (FeG). «Wie oft machen wir uns verrückt mit der Sorge, wie andere über uns urteilen, und dabei haben die in Wirklichkeit ganz andere Probleme». Hörsting führte weiter aus, dass «Mut bedeutet nicht die Abwesenheit von Angst, sondern die Kraft, Angst mit Gottes Hilfe zu überwinden».

Mit Stress umgehen

Diplom-Pädagogin Susanne Grenz zeigte in einem Workshop Wege, mit Stresssituationen richtig umzugehen. «Gott hat sich etwas dabei gedacht, alle sieben Tage einen Ruhetag einzuführen», erklärte sie. Stressbewältigung müsse im Kopf beginnen: «Welche Bedeutung messe ich Ereignissen bei? Gibt es andere Wege, wie ich mit einem Problem umgehen kann?» Ein Burnout-Syndrom könne dann am besten vermieden werden, wenn Menschen für eine regelmässige Abwechslung zwischen Phasen der An- und der Entspannung in ihrem Leben hätten.

Wie muss Kirche sein?

«Wie muss Kirche sein, damit Menschen gerne kommen und Interesse am Gottesdienst haben?» Diese Frage stellte Sibylle Beck. Vor zehn Jahren gründete sie zusammen mit ihrem Mann eine moderne evangelische Freikirche. «Dort, wo etwas lebt, da ist ein Anziehungspunkt, damit die Menschen kommen» erklärte Beck. Damit Kirche einladend ist muss sie lebendig, generationsübergreifend und authentisch sein, sowie Impulse für das eigene Leben geben. Zudem sollten in der Kirche persönliche Beziehungen aufgebaut werden können und eine inhaltsreiche Predigt geboten werden.

Kirche ohne Männer?

«Ich glaube, dass es zu wenige Männer oder männergerechte Angebote in der Gemeinde gibt», meint Torsten Gresser aus Siegen in dem Seminar «Männerschlussverkauf – wo sind die Männer in der Gemeinde?». Im Kern liege das daran, dass viele Männer sich nicht mehr engagierten – sowohl bei der Erziehung wie auch in den Gemeinden. Dies führe dazu, dass die Gemeinden zu feminin geprägt seien. Männer verlören daher das Interesse, Gottesdienste zu besuchen.

Lieder für die Augen

Auch Gehörlose können Gott mit Liedern anbeten. Das lernte eine Gruppe Jugendlicher in einem Seminar von Andrea Michelmann, in welchem sie ein Lied in Gebärdensprache einstudierten. Die diplomierte Gebärdensprachdolmetscherin sagte: «Mit Gebärdensprache kann man auch Poesie ausdrücken. Das sind Lieder für die Augen und genauso bewegend, wie wenn Hörende von Musik ergriffen werden.»

Träger von SPRING ist die Deutsche Evangelische Allianz, ein breiter Kreis von Christen aus evangelischen Landes- und Freikirchen, der innerkirchlichen Gemeinschaftsbewegung sowie mehreren Jugend-, Gemeinde- und Missionswerken.

Datum: 16.04.2012
Autor: Bruno Graber
Quelle: Livenet / SPRING

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