Zum Nachdenken animiert

«Christen könnten von Atheisten lernen»

Unter dem Thema «Was Christen von Atheisten lernen können» hielt der Theologe Nils Neumann ein Referat beim «GemeindeFerienFestival-Spring». Er setzte sich mit Texten der amerikanischen Punk-Rock Band «Bad Religion» auseinander.
Nils Neumann

«Atheisten stellen Fragen, über die wir uns Gedanken machen müssen», merkte Nils Neumann, Dozent für Neues Testament an der Uni Kassel, an. Unter diesem Leitfaden untersuchte der Referent Songs der Band «Bad Religion», die nach Aussage des Wissenschaftlers aus «überzeugten Nicht-Christen» bestehe. Auf dem aktuellen Album «The Dissent of Man» (Die Meinungsverschiedenheit des Menschen) würde die Band auf die sogenannten «Einbruchstellen des Gottesglaubens» Bezug nehmen.

Diese «Einbruchstellen» beziehen sich auf das Modell des Religionspädagogen Karl Ernst Nipkow. Es seien repräsentative Fragen, die vor allem junge Leute mit sich herum tragen würden.

Die Band «Bad Religion» protestiere und provoziere mit ihrer Musik gegen gedankliche Traditionen, wie es Punk-Bands in der Regel tun. Dies sei Ausdruck der Identitätsfindung und spiegle die eigene Entwicklung wieder.

«Existenzielle Fragen»

So beschäftige viele der Zwiespalt zwischen der Schöpfungslehre und der Evolutionstheorie. Zudem stelle sich die «Theodizee-Frage», also die Frage, warum Gott das Leid auf der Welt zulasse, wenn er denn gerecht sei. Neben diesen Fragen stelle Gott für manche nur ein Symbol für Glück und Liebe dar. Ausserdem seien viele Gläubige in ihrem Verhalten unglaubwürdig und somit wirke der Glaube an sich unsympathisch.

Diese «existenziellen Fragen» würden nicht nur dazu anregen, sich selbst Gedanken zu machen, sondern auch die Fragen anderer ernst zu nehmen und darauf einzugehen. Dies taten dann auch die etwa 60 Teilnehmer und diskutierten lebhaft über die aufgeworfenen Themen.

Datum: 06.05.2011
Quelle: SPRING

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