Uli Limpf über den Auftritt der Band "normalgeneraion" beim Grand Prix und das, was ihn an Christen dabei geärgert hat.

Ueli Limpf

Nur negativ?

Wissen Sie, wann ich mich zum letzten Mal so richtig über die fromme Szene geärgert habe? Das war vor einigen Wochen, als die deutsche Band "Normal Generation" bei der deutschen Grand-Prix-Ausscheidung den dritten Platz belegte. Dabei habe ich mich über den dritten Platz gar nicht geärgert, sondern richtig gefreut. Aus meiner Sicht ist das ein super Ergebnis! Dazu haben viele Christen im Land beigetragen. Doch als einige Tage später in einigen christlichen Zeitschriften das Klagelied in Artikeln und Leserbriefen angestimmt wurde, warum nicht mehr Christen diese Band unterstützt hätten und überhaupt, warum diese jungen Leute eigentlich englische Lieder singen müssten, da habe ich mich geärgert. Können wir Christen uns eigentlich nicht mehr freuen? Müssen wir immer nur kritisieren? Ist das wirklich das "Haupthandwerkszeug" eines Journalisten? Anstatt sich zu freuen, dass diese jungen Christen mit ihrem klaren Zeugnis für Jesus in der säkularen Presse einige Tage lang wahrgenommen wurden, fragt man die Christen, warum sie diese Band nicht mehr unterstützt haben.

Sind wir, als Leute der frohen Botschaft, bereits so auf das Negative fixiert, dass wir das Positive nicht mehr sehen können? In der Pädagogik sagt man, dass es zehn positive Nachrichten braucht, um die Folgen einer negativen, ungerechtfertigten Kritik wieder aufzuwiegen. Ich meine, wir sollten üben, üben und noch einmal üben, dass wir die vielen schönen Seiten in unseren Gemeinden und auch in unserem Chrischona-Werk wieder sehen lernen! Dazu kann jeder mithelfen. Wenn wir uns gegenseitig ermutigen, anstatt einander fertigzumachen, wird das unseren Gemeinden und unserem Werk helfen. Denn wo man sich Mut macht, fühlen sich Menschen wohl.

Übrigens hat es "Normal Generation" auch so gesehen. Auf ihrer Homepage schreiben sie noch am Abend der Grand-Prix-Entscheidung: "Vielen Dank als erstes an unseren superguten Vater im Himmel!!! Es ist der Hammer, was heute Abend passiert ist, Platz 3. ist megagenial! Danke, Vater! Danke an euch alle!"

Ich bin zuversichtlich, dass wir von "Normal Generation" auch in den nächsten Jahren in der säkularen Presse noch einiges lesen werden. Und vielleicht klappt es ja in einem der nächsten Jahre, falls wir Christen nicht nur meckern. Schliesslich brauchte die deutsche Vertreterin in Tallinn, Corinna May, auch drei Anläufe, um vom Publikum nominiert zu werden!

 

Datum: 26.06.2002
Autor: Uli Limpf
Quelle: Chrischona Magazin

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