Christen werden selbstbewusster

Täglich kommen 40‘000 Menschen zum Glauben

Jeden Tag werden rund 40‘000 Menschen aus nicht-christlichem Hintergrund Christen. Diese Zahl nennt der Vorsitzende der Theologischen Kommission der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA), Prof. Thomas Schirrmacher. Es bleibe aber die Frage: Wer unterweist sie in der Bibel?
Gottesdienst in Nairobi

Wenn man die täglichen Geburten und Todesfälle berücksichtigt, wächst die Menschheit UN-Berechnungen zufolge täglich um 213‘700 Personen. Etwa jeder dritte der rund sieben Milliarden Menschen wird aktuell als Christ angesehen. Die hohe Zahl der Bekehrungen stelle eine grosse Herausforderung dar, denn für viele der 40‘000 täglich Neubekehrten stehe keine angemessene biblische Unterweisung zur Verfügung. Daher sei eine grosse Zahl dieser Christen für Sonderlehren anfällig oder sie orientierten sich zu stark an Führungspersonen. Dem versuche die Theologische Kommission der WEA gegenzusteuern. So habe sie zusammen mit der Lausanner Bewegung für Weltevangelisation eine kritische Erklärung zum sogenannten «Wohlstandsevangelium» erarbeitet. Dabei handelt es sich um eine vor allem in Lateinamerika und Afrika verbreitete Verkündigung, die Christen ein materiell erfolgreiches und gesundes Leben verspricht, wenn sie nur darum beten und dafür spenden. Dies ist jedoch in der Bibel nicht verheissen.

Evangelische Christen werden theologisch selbstbewusster

Nach Ansicht des Vorsitzenden der Theologiekommission werden die evangelischen Christen immer selbstbewusster, ihre theologischen Anliegen nicht nur untereinander auszutauschen, sondern auch einer internationalen Öffentlichkeit vorzustellen. Die Beziehungen zu Andersdenkenden seien freundlicher und besser geworden, gleichzeitig stellten die Evangelikalen ihre Positionen «klarer, kompetenter und überzeugter» dar. Das gelte auch für ökumenische Gespräche, etwa mit der römisch-katholischen Kirche. Einheit unter Christen wünsche man sich nicht mit «immer weniger Bibel», sondern auf der Grundlage der Heiligen Schrift und im intensiven Gespräch darüber, was dem Evangelium entspreche.

Ränder der evangelikalen Bewegung fransen aus

Als Vorsitzender der Theologischen Kommission sehe er auch Probleme: «Die evangelikale Bewegung franst ja an ihren Rändern in allerlei merkwürdige Bewegungen aus, in denen die Führer schon fast Heilsbedeutung erlangen, den Menschen Abenteuerliches versprochen wird oder zentrale Gemeinsamkeiten aller christlichen Bekenntnisse fallen gelassen werden.» Nur durch die weltweite Zusammenarbeit der evangelischen Christen sei es möglich, solche Bewegungen für das biblisch begründete Evangelium von Jesus Christus zurückzugewinnen. Zudem nehme das «biblische Analphabetentum» zu. Schirrmacher: «Es werden mehr Bibeln verbreitet denn je zuvor, aber sie werden weniger gelesen.»

Datum: 16.09.2013
Quelle: idea

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