Chevrolet verkauft Autos mit Anbetungsmusik

Chevrolet

Detroit. Mit christlicher Musik will die US-Automarke Chevrolet ihren Absatz steigern. Das Unternehmen, das zum Konzern General Motors (Detroit) gehört, fördert eine Tournee mit christlicher Anbetungsmusik und evangelistischen Ansprachen. Sie begann am 2. November in Atlanta und endet am 23 November mit einem Konzert in der „Motorstadt“ Detroit.

Mit dabei sind unter anderem der Sänger Michael W. Smith und die Gruppe „Third Day“ (Dritter Tag). Die Ansprachen hält der Autor Max Lucado. Diese Verbindung von Kirche und Kommerz stösst teilweise auf heftige Kritik. Rabbi James Rudin vom Amerikanischen Jüdischen Komitee sagte der Tageszeitung „Detroit Free Press“, wenn sich eine „amerikanische Ikone“ wie die Automarke Chevrolet an eine spezifische Religion, nämlich das Christentum, binde, dann grenze sie andere Bürger aus. Das Vorgehen schüre den Verdacht, dass „Chevy“ eine evangelikale Marke sei. Phyllis Tickle, Marketingexpertin des Verlegermagazins Publisher’s Weekly, kritisiert, dass die Grenzen zwischen dem Kommerziellen und dem Heiligen verschwömmen: „Wir wissen, dass Staat und Kirche niemals verschmelzen sollten, und ich meine, das sollte auch für Kirche und Wall Street gelten.“

Chevrolet-Manager sehen da kein Problem. Sie sind zuversichtlich, dass die Tournee die Verkaufszahlen unter Kirchgängern anheizen wird. „Uns kommt es auf die Botschaft an, dass Chevrolet familienorientiert ist“, sagte Marketingmanager Steve Betz. Man habe festgestellt, dass junge Familien bei christlichen Konzerten stark vertreten seien. Im Süden der USA haben sich die Chevy-Verkäufer einen besonderen Bonus ausgedacht: Wer eine Probefahrt unternimmt, erhält kostenlos eine CD mit Anbetungsmusik.

Datum: 05.11.2002
Quelle: idea Deutschland

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