Seegras gegen Wundinfektionen

Seegras

London/Sydney. Australische Forscher haben in Seegras chemische Verbindungen entdeckt, die in der Lage sind Wundinfektionen nach Operationen einzudämmen. Das berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist in seiner jüngsten Ausgabe. Einige dieser Infektionen werden durch Bakterien hervorgerufen, die normalerweise auf der menschlichen Haut leben. Treffen sie aber auf Transplantate, können sie zu lebensgefährlichen Infektionen führen.

Jasjit Baveja und seine Kollegen haben herausgefunden, dass die chemischen Verbindungen in Rotalgen Delisea pulchra, die Furanone genannt werden, die Zahl der Bakterien Staphylococcus epidermidis auf Kunststoffolien um bis zu 90 Prozent verringern können. Die Furanone können auch das Wachstum von Bakterien wie dem Stapholycoccus aureus und dem Methicillin resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) verhindern. Beide dieser Bakterien setzen sich an metallenen Implantaten fest. Nach Angaben der Forscher weisen die Implantate, die mit den Seegrasfolien versehen wurden, auch zwölf Wochen nach der Implantierung immer noch um 85 Prozent weniger Bakterien auf, als herkömmliche. Die Furanone töten die Bakterien nicht ab, sie verhindern lediglich die Verbindung, die zur Bildung der gefürchteten Infektionen führen.

Weder das körpereigene Immunsystem noch Antibiotika können diese Bakterien dann zerstören und töten. In einigen Fällen müssen die Patienten dann erneut operiert werden um gegen diese gefährlichen Infektionen behandelt zu werden. Forscher am australischen Coperative Research Centre for Eye Research and Technology in Sydney http://www.crc.gov.au/centres/medical/eyes.htm meinen, dass die Algen dieses Problem lösen könnten. Die ersten Versuche wurden ausserhalb des menschlichen Organismus geführt. Nach Angaben des Wissenschaftsmagazins New Scientist sollen weitere Versuche innerhalb der kommenden fünf Jahre durchgeführt werden. Dass Infektionserkrankungen nach dem Einbringen von Implantaten keine Seltenheit sind, zeigt eine Studie des britischen National Health Service: 2001 erkrankten in Spitälern in England und Wales über 12.000 Patienten an Staphylococcus aureus-Infektionen.

Datum: 07.06.2002
Quelle: pte online

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