Dorf helfen, wo die Medien nicht hinschauen: Hilfswerke befürchten Einbrüche bei Spendenaufkommen

Manche Hilfswerke befürchten angesichts des beispiellosen Sammelerfolges für die Opfer der asiatischen Flutkatastrophe Einbrüche beim Spendenaufkommen.
Fastenopfer

Die Solidaritätsbekundungen seien zwar höchst erfreulich, sagte Fastenopfer-Direktor Antonio Hautle der "NZZ am Sonntag". Doch jeden Tag stürben abseits der Medienpräsenz weltweit ebenso viele Menschen an Mangelernährung, medizinischer Unterversorgung und Konflikten wie am 26. Dezember durch die Flutwellen.

Diese Tragödie sei indessen viel schwieriger im Fernsehen darstellbar als eine "Flutkatastrophe im Touristenparadies", meinte Hautle weiter. Seines Erachtens arbeitet insbesondere das Fernsehen zu stark mit Emotionen. Alle jene, die fernab der Kameras litten, erhielten so kaum etwas.

Die beispiellose Solidaritätswelle für die Opfer der Flutkatastrophe gefährdet laut Urban Pachlatko, Präsident der Christoffel-Blindenmission, "langfristige Projekte an anderen Orten der Welt". Wenn es schon bisher schwierig gewesen sei, Geld für hungernde Kinder und Blinde zusammenzubringen, so dürfte es künftig noch schwerer werden, meinte Pachlatko: "Die Leute haben ja das Gefühl, sie hätten schon etwas getan."

Datum: 12.01.2005
Quelle: KIPA

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