Im Rahmen ihres Events am eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettags an der Expo.02 verlieh die ESE.02 (Schweizer Kirchen an der Expo.02) Preise an soziale Projekte in zwei Kategorien. Überraschenderweise waren 96 Projekte aus der ganzen Schweiz zum Wettbewerb angetreten. In der ersten Kategorie bewarben sich bestehende Projekte, die sich in innovativer Weise auf neue soziale Herausforderungen ausgerichtet haben. In der zweiten Kategorie wurden Projektideen für soziale Vorhaben gesucht, die in den nächsten zwei Jahren realisiert werden können. Das grosse Interesse zeigt, wie notwendig die unbürokratische Unterstützung von sozialem Engagement in der Schweiz ist. Es habe sich durchwegs um gut begründete Vorlagen gehandelt, gab der Jury-Präsident, Ferdinand Luthiger, heute an der Feier zur Preisverleihung in Biel bekannt. In der Kategorie A gewann „NetZ4“, ein Projekt der evangelisch-methodistischen Kirche im Kreis 4 der Stadt Zürich. Die christliche Gemeinde kümmert sich in dem problembeladenen Quartier um Menschen, die durch alle sozialen Netze gefallen sind, insbesondere um schwach integrierte ausländische Jugendliche und deren Familien. Hier nehme eine Kirchgemeinde ihre soziale Verantwortung in vorbildlicher Weise wahr, begründete die Jury ihren Entscheid. Das Projekt „ECREVIS“ der Caritas Jura machte das Rennen in der Kategorie B. Auf eine neue Art will sich dieses Projekt arbeitsloser Menschen annehmen, die grosse Schwierigkeiten haben, sich (wieder) in das Wirtschaftssystem integrieren zu können. Von professionellen Dekorateuren begleitet, werden Erwerbslose in ihrer Kreativität und gestalterischen Kompetenz gefördert, sodass sie in ihrem Selbstvertrauen wachsen und aus ihrer Isolation herausfinden. Das Projekt zeichne sich auch durch seine überregionale Dimension und fruchtbare Zusammenarbeit mit staatlichen Einrichtungen aus, schreibt die Jury. Zusätzlich ging ein Anerkennungspreis von 3000 Franken an die beiden Organisationen COTMEC (Commission Tiers-Monde de l’Eglise catholique) und Plateforme Evangile & Société in Genf, die ein Projekt „Parrainage des sans-papiers“ in Genf ins Leben gerufen haben, in dem 30 Ehrenamtliche sogenannte „Sans-Papiers“ umsorgen. Die Jury wolle mit diesem Preis die „prophetische Dimension“ des Projektes unterstreichen.
Datum: 17.09.2002
Quelle: ESE.02/th