Evangelischer Kirchenverband der Zentralschweiz wird aufgelöst

Giswil. Fast ein Jahrhundert lang haben die reformierten Kirchen und Kirchgemeinden der Innerschweiz in einem gemeinsamen Dachverband zusammengearbeitet. Nun geht diese Kooperation zu Ende: Der Evangelisch-reformierte Kirchenverband der Zentralschweiz (EKZ) hat am Samstag an der Delegiertenkonferenz in Giswil OW diskussionslos seine Auflösung auf Ende 2002 beschlossen.

Zusammen mit den kantonalen Landeskirchen aus den reformierten Stammlanden gehörte der Diasporaverband – wie er während Jahrzehnten genannt wurde – 1920 zu den Gründermitgliedern des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK). Er hat dafür gesorgt, dass die sich zum Teil erst nach und nach formierenden Kirchgemeinden von Anfang an in die Institutionen des schweizerischen Protestantismus eingebunden waren.

Als auch in den Diasporagebieten kantonalkirchliche Strukturen geschaffen wurden, begann der Verband zu schrumpfen. 1977 errichteten die Tessiner Gemeinden eine eigene Kantonalkirche, 1988 verabschiedeten sich die Luzerner, und 1999 hielt auch die Kirchgemeinde des Kantons Zug den Zeitpunkt für gekommen, sich dem Kirchenbund direkt anzuschliessen.

Die zuständigen Organe der im EKZ verbliebenen Urschweizer Kirchen Uri, Schwyz, Obwalden und Nidwalden haben sich nun ebenfalls mehrheitlich für einen Alleingang ausgesprochen, so dass der Beschluss zur Auflösung des Verbandes nur noch eine Formsache war.

Datum: 08.05.2002
Quelle: Kipa

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