Nach Druckwelle

Afghanische Christen bitten um Beistand

Der Druck auf die afghanische Christen ist ins unermessliche gestiegen. Nachdem vor zwei Monaten ein heimlich gefilmtes Video einer christlichen Taufe vom privaten «Noorin-TV» in Kabul landesweit ausgestrahlt wurde, fordern Landesleute, dass sämtliche Konvertiten öffentlich hingerichtet werden.
Afghanistans Regierungschef Hamid Karzai, hier mit Franz-Josef Jung und James L. Jones. (Foto: Sebastian Zwez)

Afghanistan sieht sich als hundertprozentig islamisch. Nach der Ausstrahlung der Fernsehsendung folgten Demonstrationen im ganzen Land. Die Regierung wurde bedrängt, rigoros gegen Konvertiten vorzugehen, die Scharia durchzusetzen und «Abgefallene» öffentlich hinzurichten.

Der Sprecher des Präsidenten teilte Reportern mit, dass das Innenministerium und der Geheimdienst beauftragt wurden, sofortige Massnahmen zu ergreifen um das Problem der Konvertiten zu beseitigen. Seither wird von vielen Verhaftungen berichtet, Durchsuchungen von Wohnungen und Geschäften und Folterungen, um weitere Namen von Christen, die sich heimlich versammeln, zu erpressen.

Eine christliche Gemeinde afghanischer Flüchtlinge in Neu-Delhi wendet sich mit einem offenen Brief an die Weltöffentlichkeit.

 

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Hier der Brief in gesamter Länge:
Wir haben unser Land verlassen, weil wir wegen unserer Bekehrung zum christlichen Glauben zum Tode verurteilt wurden. Afghanistan ist ein moslemisches Land mit moslemischer Regierung und Konvertieren ein grosses Verbrechen. Christen werden als Heiden, Untreue und Kriminelle bezeichnet und von der Regierung zum Tode verurteilt. Die Todesstrafe erwartet alle, die die Dunkelheit verlassen und zum Licht der Wahrheit kommen, ihre Sünden bereuen und ihre Vertrauen auf den Herrn Jesus Christus setzen, der Herr und Retter der gesamten Schöpfung ist. In der TV-Sendung wurden die Regierung und das Volk aufgefordert und ermutigt gegen Konvertiten aufzutreten, strenge Massnahmen gegen Christen zu ergreifen und Aktionen zu setzen um die Gemeinde zu zerstören.

Das afghanische Parlament, der Senat, das Religionskonzil und islamische Parteien geben Statements ab, dass alle afghanischen Christen gesucht, eingesperrt, vor Gericht gebracht und exekutiert werde sollen. Der Vorsitzende des afghanischen Senats rief das afghanische Volk auf, praktische Massnahmen zu treffen um alle Christen zu töten.

Präsident Karzai zeigte persönliches Interesse an der Sache, der Geheimdienst erstellte inzwischen eine Liste afghanischer Christen, auch 13 christliche Organisationen beziehungsweise NGOs wurden registriert, zwei kirchliche Organisationen wurden geschlossen. Während wir in Kontakt mit unseren Brüdern und Schwestern stehen, werden viele Gläubige eingesperrt, ihre Häuser werden von der Polizei durchsucht, auch unsere Familien und Eltern stehen unter Verhör und werden verhaftet, obwohl sie Moslems sind.

Deswegen bitten wir, die afghanische Gemeinde im Exil, gemeinsam mit unseren Brüdern und Schwestern in Afghanistan:

  1. Bitte betet für uns und diese kritische Situation.

  2. Bitte kommt zusammen und helft euren afghanischen Brüdern und Schwestern in Christus, weil wir zum Tode verurteilt werden, weil wir an Jesus Christus glauben. Wir wissen, dass wir es für lauter Freude erachten sollen, wenn wir leiden (Jak. 1,1-4) und das versuchen wir auch. Aber wir wissen auch, dass Glaube ohne Taten nutzlos ist (Jak.2,14-17) und jetzt ist die Zeit gekommen eure Stimme für eure Brüder und Schwestern zu erheben. Jetzt ist der Tag gekommen, an dem alle von uns zusammenkommen und beten sollten und unsere Stimmen weltweit erheben, um Druck auf die afghanische Regierung auszuüben, damit sie der Verfolgung und den Exekutionen ein Ende setzt und uns freie Religionsausübung gewährt und uns als afghanische Christen akzeptiert.

  3. Wir verstehen nicht wie die Welt und besonders die weltweite Gemeinde schweigen und ihre Augen verschliessen kann, während Tausende ihrer Brüder und Schwestern in Christus leiden, mit Lebensgefahr und Todesstrafe bedroht, gefoltert und als Kriminelle gehandelt werden, weil sie an die Wahrheit glauben. Wir müssen endlich aufwachen und beweisen, dass wir uns wirklich um den verfolgten Teil des Leibes Christi sorgen, wir sollten helfen zur Ehre Gottes.

Wenn wir wirklich glauben, dass der Herr Jesus Christus Gott ist, und er befiehlt uns, unseren Nächsten zu lieben, und wenn unsere Brüder und Schwestern leiden und wir dazu schweigen, dann stellt sich die Frage ob wir wirklich Gottes Gebot befolgen. Deswegen, liebe Brüder und Schwestern des weltweiten Leibes Christi, fordern wir, die afghanische Gemeinde in Neu Delhi im Namen aller afghanischen Christen, euch auf uns im Gebet und mit praktischen Massnahmen zu unterstützen. Möge Gott euch segnen!

Datum: 22.07.2010
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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