Libyen

«Ein Krieg wird als Kreuzzug verstanden»

Die katholischen Bischöfe des Maghreb haben sich mit Nachdruck für eine diplomatische Lösung der Konflikte in ihrer Region ausgesprochen. «Ein Krieg löst nichts, und – einmal ausgebrochen – ist er unkontrollierbar wie eine Nuklearexplosion», heisst es in einem Appell der Oberhirten Nordafrikas anlässlich der Londoner Libyen-Konferenz.
Kreuzzug

Erste Leidtragende dieser Gewalt seien die Armen und Schwachen, heisst es in dem am Dienstag vom Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Vincent Landel von Rabat, verbreiteten Text. Zudem werde ein solcher Krieg in Nahost und Nordafrika «immer als Kreuzzug verstanden – ob man will oder nicht», betonte Landel. Und das habe unvermeidlich Rückwirkungen auf das Zusammenleben von Christen und Muslimen.

Es gelte nun eine «gerechte und für alle würdige Lösung» in diesem schmerzlichen Konflikt zu finden, so die Nordafrika-Bischöfe. Der «Wind der Veränderung», der gegenwärtig die ganze Region durchziehe, beinhalte eine «berechtigte Forderung nach Freiheit, Gerechtigkeit und Würde», vor allem für die jüngere Generation. Ausdrücklich begrüsste der Erzbischof den öffentlichen Appell des Papstes vom 27. März für eine Ausschöpfung aller diplomatischen Möglichkeiten.

Ziel der diplomatischen Vermittlungen müsse es sein, die Konfliktparteien in Libyen auf einen Verhandlungsweg zu bringen, auf dem sie selbst eine ehrenvolle Lösung für sich finden könnten. Sie müssten sich an einen Tisch setzen, um die entstandenen Brüche zu kitten und Rache und Hass zu überwinden, so der Bischofsappell.

Datum: 31.03.2011
Quelle: Kipa

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