Erneut Anschlag gegen Christen in Indonesien

Jakarta - Christen in Indonesien sind erneut gewalttätigen Übergriffen moslemischer Extremisten ausgesetzt. Wie das christliche Hilfswerk Barnabas Fund (Pewsey bei London) berichtete, kam es am 12. Juli zu einem Bombenattentat auf einen Bus in Zentralsulawesi (Celebes), in dem eine Gruppe von Christen unterwegs war. Dabei kam ein 17jähriges Mädchen ums Leben. Mindestens drei weitere Personen wurden schwer verletzt.

Auch in Tobelo, das im Norden der Molukken liegt und dessen 50.000 Einwohner zu 90 Prozent Christen sind, fürchtet man einen möglichen Angriff. Christliche Leiter vor Ort bemängeln, dass die Regierung nichts gegen die Übergriffe unternehme. Kirchenvertreter in Tobelo befürchten, dass die Angriffe die christliche Bevölkerung ihrerseits zu Gewalt provozieren sollen, um dann einen moslemischen Angriff auf die Stadt zu rechtfertigen. Seit Unterzeichnung eines Friedensabkommens zwischen Moslems und Christen auf den Molukken im Februar kam es nach Angaben des Barnabas Fund zu mehr als 50 gewalttätigen Übergriffen auf die christliche Bevölkerung.

Nach Einschätzung des Stuttgarter evangelischen Hilfswerkes "Hilfe für Brüder" ist die Lage dramatisch. Von den Politikern sei keine Hilfe mehr zu erwarten angesichts des "abgrundtiefen Hasses der Moslems". Die Christen dort befänden sich in akuter Lebensgefahr.

Als Ursache für den seit Jahren andauernden Konflikt vermutet das Hilfswerk das starke Wachstum des Christentums (jährlich 2 Prozent gegenüber 1,3 Prozent beim Islam) in dem zahlenmässig grössten moslemischen Land. Von den 213 Millionen Indonesiern sind laut "Hilfe für Brüder" 171 Millionen Moslems und 34 Millionen Christen. Das Hilfswerk unterstützt in Tobelo eine Berufsschule, die weiter in Betrieb ist.

Datum: 26.07.2002
Quelle: idea Deutschland

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