Kirchen begrüssen Merkels Aussagen zum Dialog der Religionen

Bundeskanzlerin Angela Merkel

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist in ihrer ersten Regierungserklärung ungewohnt deutlich auf den Dialog der Religionen eingegangen.

Dem Gespräch mit dem Islam komme eine besondere Bedeutung zu, sagte Merkel am Mittwoch im Bundestag. Es sei aber auch wichtig, die eigene Religion ausreichend zu verstehen. Einen Dialog könne nur führen, wer zur eigenen Kultur stehe. Differenzen sollten eindeutig benannt werden, forderte die Kanzlerin.

Gegen Parallelgesellschaften

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, begrüsste Merkels Äußerungen. Die Bundeskanzlerin habe allen Tendenzen widersprochen, kulturelle und religiöse Unterschiede als Ansatzpunkt zur Bildung von Parallelgesellschaften zu benutzen.

Das Gespräch zwischen den Kirchen und Religionsgemeinschaften setze voraus, dass Christen ihre eigene religiöse Heimat besser verstünden und in ihr zu Hause seien, um sich an diesem Gespräch beteiligen zu können, sagte Huber.

Zuerst die eigenen Wurzeln kennen

Auch der katholische Bevollmächtigte bei der Bundesregierung, Prälat Karl Jüsten, zeigte sich erfreut darüber, «dass Kirchen und Religionsgemeinschaften Gesprächspartner der Regierung sind». Die Bundesregierung erkenne «die Bedeutung der Religion, vor allem des Christentums, für unsere Kultur» an, sagte Jüsten. Es sei wichtig, sich seiner christlichen Wurzeln zu vergewissern, um auf dieser Basis Gespräche mit Nichtchristen zu suchen.

Datum: 02.12.2005
Quelle: Epd

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