Saudis in Frauengremium ...

... und die Hand der Ungläubigen Michelle Obama

Saudi-Arabien grüsst nun auch als eine der leitenden Nationen im neuen UNO-Gremium für Frauenrechte. Wie Kleriker-konforme Gleichberechtigung aussieht, lässt sich derzeit in Indonesien beobachten: ein muslimischer Minister gerät in die Kritik, weil er Michelle Obama die Hand reichte.
Eine saudische Frau, niemand fragt, ob sie so angezogen sein will. (Foto: retlaw snellac)

Der konservative indonesische Informationsminister Tifatul Sembiring ist unter Beschuss geraten, weil er entgegen der religiösen Vorgabe die amerikanische Präsidentengattin Michelle Obama per Händedruck empfing. Nun machte er geltend, er habe das nur widerwillig aus Höflichkeit getan und sich für das «Fehlverhalten» entschuldigt – Videoaufnahmen dagegen zeigen, wie er erfreut beide Hände entgegenstreckt. Der Besuch in Indonesien, dem Land, mit der grössten Anzahl muslimischer Einwohner, soll die Beziehung zwischen den USA und der islamischen Welt verbessern. Nun aber herrscht unter muslimischen Einwohnern Unmut, weil Sembiring Michelle Obamas Hand berührte.
Der Minister, der kurz zuvor einer Journalistin aus religiösen Gründen den Händedruck verweigerte, machte auch schon fehlende Moral seiner Einwohner für Umweltkatastrophen verantwortlich.

Saudis im Rat für Frauenrechte

Noch strikter im Umgang mit Frauen ist Saudi-Arabien, die Wiege des Islam. Und genau diese Nation wurde am 10. November in den Vorsitz der neuen UNO-Gremiums für Frauenrechte und Gleichberechtigung gewählt. Hilel Neuer, Leiter der UNO-kritischen NGO «UN Watch» kritisierte die Wahl umgehend: «Es ist moralisch pervers, ein Land auf die Frauenrechte Einfluss nehmen zu lassen, das Vergewaltigungsopfer auspeitscht, das Frauen systematisch auf Schritt und Tritt unterjocht.» Noch immer ist es Frauen in Saudi-Arabien beispielsweise verboten, ein Auto zu lenken.
 

Datum: 12.11.2010
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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