Der Dalai Lama sei erfreut über die Möglichkeit dieser Reise und die dabei zwischen beiden Seiten geknüpften Kontakte, auch wenn Peking nach wie vor jeden Dialog verweigere. Die Delegation habe beeindruckt die Anstrengungen Chinas gesehen, Tibet wirtschaftlich zu entwickeln. Im Gespräch sei die chinesische Seite aber stets auch gebeten worden, das genuine kulturelle, religiöse und sprachliche Erbe der Tibetaner zu bewahren, erklärte Gyari am Sitz der Exilregierung in Dharamsala. Die Volksrepublik China hält Tibet seit 1951 besetzt. Menschenrechtsorganisationen werfen Peking vor, die einheimische Bevölkerung durch politische Unterdrückung und massive chinesische Zuwanderung auslöschen zu wollen. Der Dalai Lama, dem 1989 der Friedensnobelpreis verliehen wurde, floh 1959 nach einem niedergeschlagenen Aufstand aus dem Land. Formal ist der Dialog zwischen Peking und dem Oberhaupt der Tibeter seit 1993 unterbrochen, inoffiziell gibt es jedoch Kontakte.
Datum: 02.10.2002
Quelle: Kipa