TV-Programme für christliche Minderheit im Nahen Osten

logo sat7

London. Das Satellitenfernsehen SAT7 strahlt christliche Sendungen in den Nahen Osten aus. Neben den arabischen gibt es jetzt auch Sendungen in der persischen Sprache. Gleichzeitig kämpft das Unternehmen mit finanziellen Schwierigkeiten.

Seit dem 12. September wird eine einstündige Sendung in Persisch wöchentlich viermal über den Satelliten ausgestrahlt. Sie ist in erster Linie an die rund 160000 Christen in Persien gerichtet. Doch profitieren könnten davon auch die 20 Millionen Iraner, die zu einem Satellitenfernsehen Zugang haben sowie eine unbekannte Zahl Menschen in Afghanistan, die auch persisch verstehen. Das Programm, welches christliche Musik, Dokumentationen über das Leben und die soziale Tätigkeit der Christen in Iran, Interviews und spezielle Kindersendungen beinhaltet, wird in Nikosia (Zypern) zusammengestellt und von London aus an den Satelliten geschickt. Der Anstoss dazu sei von Christen aus dem Iran und von Exiliranern gekommen, sagt dazu Kurt Johansen, europäischer Geschäftsführer von SAT7.

Erfolg in Algerien

Seit 6 Jahren strahlt SAT7 via Satellit arabische christliche Sendungen in die Länder des Nahen Ostens und nach Nordafrika aus. Ein Teil des Programms wird in Studios in Kairo, Nikosia und im Libanon hergestellt. Heute sei es wichtig, die christlichen Minderheiten in den Ländern, wo das Christentum seinen Ursprung habe, besonders zu unterstützen, sagt Johansen. Evangelisation werde keine betrieben, sagt der Geschäftsleiter, aber die Information über das Christentum sei bei der Bevölkerung auf Interesse gestossen, was die rund 1000 Zuschauerreaktionen zeigten, die pro Monat am Hauptsitz in Nikosia eintreffen. Eine offiziell durchgeführte Untersuchung in 2000 Haushaltungen in Algerien soll ergeben haben, dass 1,5 Millionen der 35 Millionen Algerier (also 4 Prozent) regelmässig SAT7 Programme anschauen. Algerische Zeitungen sollen kürzlich davor gewarnt haben, dass in einigen Schulen 60 Prozent der Schüler die SAT7-Programme konsumieren.

Finanzsorgen

Trotz des Erfolges und der steigenden Beliebtheit steckt SAT7 in einer finanziellen Krise. Weil die Unterstützung amerikanischer Spendenorganisationen wegen der Wirtschaftskrise nach dem 11. September 2001 stark zurückgegangen sei, sei das Weiterführen der zweistündigen analogen Ausstrahlung nicht gesichert. Zudem hat der Brand im Studio in Kairo am 4. September SAT7 einen Schaden von schätzungsweise 200000 Dollar angerichtet. Falls sich an der finanziellen Situation nichts ändere, müsste die analoge Ausstrahlung ab kommendem November eingestellt werden, sagt Johansen. Das bedeute jedoch, dass 75 Prozent der Zuschauer, die keinen Zugang zu den digitalen Ausstrahlungen haben, in Zukunft keine Empfangsmöglichkeit mehr hätten. In Europa ist das von zahlreichen Konfessionen getragene Fernsehunternehmen vor allem in den skandinavischen Ländern bekannt, von wo auch 20 Prozent der finanziellen Unterstützung herkommt. In der Schweiz hat SAT7 laut Johansen bisher kaum Unterstützung.

Datum: 20.09.2002
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung