Bauern aus dem Nahen Osten haben Europa zivilisiert

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Cambridge. Bauern aus dem Nahen Osten haben Europa zivilisiert. Nach Genanalysen teilen sich die Bewohner der Metropolen Paris, Athen und Berlin die Hälfte der Gene mit den Bewohnern von Bagdad, Ankara, Damaskus und Teheran. Die modernen genetischen Analysen wurden jetzt im Wissenschaftsmagazin New Scientist www.newscientist.com veröffentlicht.

Nach den neuen Erkenntnissen haben sich die Bauern aus dem Osten mit den Jägern und Sammlern Mitteleuropas gemischt. Die geschichtliche Analyse trägt auch zum Verständnis der Geschichte des Ackerbaus bei: mit einer Geschwindigkeit von einem Kilometer pro Jahr konnte sich die Idee des Landbaus und der Viehzucht in Mitteleuropa weiterverbreiten. Die Erkenntnisse lassen sich auch durch verschiedene Funde von Tonscherben und Werkzeugen belegen.

Dem Wissenschaftsteam um Lounes Chikhi vom University College in London gelang es neben der Analyse der Weiterverbreitung des Landbaues auch die genetische Herkunft der Mitteleuropäer zu erklären. In Griechenland liegt der Anteil der identischen Gene mit den Menschen aus dem Nahen Osten bei 85 bis 100 Prozent, in Frankreich aber nur bei 15 bis 30 Prozent. Demnach haben die Bauern aus dem Osten Europa besiedelt.

Die Theorie wird auch von Luigi Luca Cavalli-Sforza vom University College in London geteilt. Allerdings will Cavalli-Sforza die Methodik seines Forscherkollegen noch genauer unter die Lupe nehmen. Probleme ergeben sich, so der Wissenschaftler, aus der Definition der Einteilung der einzelnen Entwicklungsstufen des Landbaues nach der Migration der Menschen vom Osten her.

Datum: 07.08.2002
Quelle: pte online

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