Palästinensischer Selbstmordattentäter besuchte evangelische Schule

Attentat

Jerusalem. Ein palästinensischer Selbstmordattentäter war Schüler einer evangelischen Schule. Der 17jährige hatte sich am 30. Juli auf der West-Jerusalemer Prophetenstrasse in die Luft gesprengt. Dabei wurden fünf Menschen verletzt. Der Attentäter besuchte seit einem Jahr die Schule Talitha Kumi, die zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien gehört. Träger ist das Berliner Missionswerk. Beide verurteilten das Attentat als “Akt der Barbarei und Menschenverachtung” Es widerspreche dem Geist der schulischen Erziehung, die auf Frieden, Versöhnung und Gerechtigkeit ziele, heisst es in einer Pressemitteilung des Missionswerks.

Der Jugendliche, der vor einem Jahr von einer Staatsschule in Beit Jala zu Talitha Kumi gewechselt sei, habe als unauffälliger fleissiger Schüler gegolten. Es gebe keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen der Verzweiflungstat und dem pädagogischen Konzept der Schule. Die friedenspädagogische Arbeit leide aber erheblich unter Ausgangssperren und der Besatzung.

Talitha Kumi – seit 1851 unter deutscher Leitung in Zusammenwirken mit der örtlichen lutherischen Kirche – habe ein international anerkanntes Konzept der Friedenserziehung und der Verantwortung für eine künftige palästinensische Gesellschaft entwickelt. Seit dem Jahr 2000 sei sie UNESCO-Schule und Sitz des israelisch-palästinensischen Friedensforschungsinstituts PRIME.

Datum: 03.08.2002
Quelle: idea Deutschland

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