Sydneys Erzbischof: Missbrauchsopfer hat Gedächtnislücken

Erzbischof George Pell

Sydney, Sydneys Erzbischof George Pell hat einem in der Jugend von einem Priester sexuell missbrauchten Mann Gedächtnisschwächen vorgeworfen. Niemals habe er dem Missbrauchsopfer David Risdale entgegen dessen Aussagen Schweigegeld angeboten, betonte Pell in einer schriftlichen Erklärung.

"Seine Erinnerungen an das, was, wann oder wo gesagt oder angeboten wurde oder wann er zur Polizei gegangen sein will, sind sehr unterschiedlich; sein Gedächtnis lässt ihn im Stich", so Pell.

Ridsdale, Neffe eines 1993 wegen Missbrauchs verurteilten und entlassenen Priesters, hatte im Fernsehen erklärt, er sei in den 90-er Jahren von seinem Onkel sexuell missbraucht worden. Auf seine Beschwerde bei der Erzdiözese Melbourne habe der damalige Weihbischof Pell geantwortet: "Was würde dein Schweigen kosten?"

Keine Zahlungen

Pell hatte wiederholt erklärt, es habe weder Angebote noch tatsächliche Zahlungen gegeben. Er habe Risdale immer Verständnis und Mitleid entgegengebracht, aber seine Version der Geschehnisse stimme nicht mit der Wahrheit überein. Weiter erklärte der Erzbischof, in seiner Diözese gebe es strenge Richtlinien über den Umgang mit pädophilen Priestern. Bislang seien 22 Geistliche entlassen worden.

Datum: 21.06.2002
Quelle: Kipa

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