Mehrheit der Niederländer gegen Selbstmordpille für Lebensmüde

Amsterdam. Die Mehrheit der Niederländer ist laut einer Umfrage gegen die Einführung einer Selbstmordpille für Lebensmüde. 54 Prozent der Befragten lehnten eine solche von einer Sterbehilfe-Organisation angeregte Hilfe zum Selbstmord ab, heisst es in einer in niederländischen Zeitungen veröffentlichten Umfrage. Lediglich ein Drittel aller Befragten befürworte eine Einführung unter bestimmten Voraussetzungen. Von den Gegnern der Pille für Lebensmüde sprachen sich zwei Drittel unter allen Umständen gegen ein Selbstmord-Medikament aus.

Seit Jahresbeginn ist in den Niederlanden als weltweit erstem Land ein Gesetz in Kraft, das aktive Sterbehilfe dann straffrei stellt, wenn ein Patient unerträglich leidet, aussichtslos krank ist und mehrfach ausdrücklich darum gebeten hat. Der Arzt muss in einem solchen Fall einen Kollegen um Mitentscheidung bitten.

Die Staatsanwaltschaft wird nur bei Zweifeln an der ärztlichen Entscheidung angerufen. Sollte sich dabei herausstellen, dass der Arzt gegen die Regeln verstossen hat, drohen ihm bis zu zwölf Jahren Haft. - Eine Sterbehilfe-Organisation in den Niederlanden will mit der Einführung einer Selbstmordpille auch Nicht-Medizinern Hilfe zum Selbstmord ermöglichen.

Datum: 03.05.2002
Quelle: Kipa

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung