Indonesien: Mehrere Tote bei Überfall auf Christenviertel auf Ambon

Jakarta. Bei neuen Angriffen auf Wohnviertel von Christen nahe der indonesischen Provinzhauptstadt Ambon sind etwa 15 Menschen ums Leben gekommen. Die Hauptstadtvorort Soya wurde mit Granaten und Gewehrfeuer angegriffen. Die Oberstadt sei in Flammen aufgegangen. Angriffe habe es auch in den Städten Masohi in Südceram und Tanah Lapang Kecil auf der Molukkeninsel Ambon gegeben.

Die offizielle indonesischen Nachrichten-Agentur Antara meldete, mutmasslich muslimische Angreifer seien in Tarnanzügen und schwarzen Gesichtsmasken in Soya eingedrungen. Sie hätten Häuser sowie eine protestantische Kirche in Brand gesetzt und sechs Bewohner erstochen. Die übrigen Menschen kamen in den Flammen um.

Im Februar hatten Christen und Muslime auf der Molukkeninsel Ambon unter Schirmherrschaft der indonesischen Zentralregierung ein Friedensabkommen unterzeichnet. Seitdem gibt es aber immer wieder Spannungen zwischen beiden Bevölkerungsgruppen, die sich auch in Schiessereien und Gewalttaten entladen. Der Konflikt forderte in den vergangenen drei Jahren nach Schätzungen 13.500 Menschenleben. Im Laufe der Auseinandersetzungen waren nach Angaben des kirchlichen Nachrichtendienstes Fides 10.000 Christen von Muslim-Fanatikern vertrieben worden.

Datum: 30.04.2002
Quelle: Kipa

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