Kommentar

Menschen in der globalisierten Wirtschaft

Die Wirtschaft ist für den Menschen da – nicht umgekehrt. Das scheint sonnenklar. Ist es aber nicht mehr. Während frühere Wirtschaftstheorien noch diesen Leitsatz kannten, haben sich die neoliberalen Denker davon verabschiedet und sich für neue Maximen eingesetzt.
Menschen in der globalisierten Wirt

Oberstes Prinzip ist heute eine durch Regeln möglichst unbehinderte freie Marktwirtschaft mit weltweitem unbehindertem Finanz-, Güter- und Dienstleistungsverkehr. Ein weltweiter Wettbewerb und Standortvorteile hat eingesetzt, von dem besonders Reiche profitieren. Eine grosse Rolle spielen Finanzströme, die in Sekundenschnelle rund um die Welt fliessen.

Das Nachsehen haben die Menschen, vor allem die Angestellten, die sich nicht so leicht rund um den Globus verschieben lassen. Menschen leben in einem Beziehungsnetz, das sich nicht alle paar Monate austauschen lässt. Immer mehr von ihnen entsprechen daher den Erwartungen der globalisierten Wirtschaft nicht mehr und geraten aufs Abstellgleis. Nachdem sie als „Kostenfaktor Arbeitskraft“ nicht mehr taugen, „belasten“ sie jetzt die Sozialversicherungen.

Es hat sich wie ein Dogma festgesetzt, dass wir Vollbeschäftigung erreichen müssen und dies nur durch ständig wachsende Wirtschaft möglich sei. Dass unsere Erde dies vielleicht nicht verträgt, interessiert dabei nicht. Es braucht daher Querdenker, welche einerseits gegen alle scheinbaren Sachzwänge sinnvolle Regeln vorschlagen und gegen die Werte der Globalisierung ethische Werte postulieren, die dem „Kostenfaktor“ Mensch Achtung und Würde zurückgeben. Dazu braucht es unkonventionelle Ideen.

Datum: 06.02.2013
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Bausteine/VBG

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung