Stimmung gegen Klimaschutz
Eine Gruppe evangelikaler Prominenter legte kürzlich eine eigene Klimaerklärung vor. Die Ökosysteme der Erde seien «nicht zerbrechlich», sondern «stark, widerstandsfähig und von Gott mit Weisheit erschaffen,» heisst es da. So mancher US-Amerikaner aber steht mit «der Wissenschaft» auf Kriegsfuss. Ganz besonders mit der Klimaforschung. Da mögen Forscher noch so warnen und Daten vorlegen, dass menschliches Handeln das Weltklima anheize.
Ein Teil der US-Bevölkerung bleibt skeptisch - und ist nach Umfragen in vergangenen Jahren sogar noch skeptischer geworden. Eine militante Minderheit spricht sogar von «Panikmache» beim Klimagipfel in Kopenhagen. Laut einer Untersuchung des Instituts "Pew Forum" sind nur 34 Prozent der weissen Evangelikalen der Ansicht, die Klimaerwärmung sei real und auf menschliche Handlungen zurückzuführen.
Beeinflussung durch Konzerne
Angeheizt wird diese Anti-Klimaschutz-Stimmung von konservativen Stiftungen und Ölkonzernen. Exxon-Mobil habe seit 1998 «klimaskeptischen» Organisationen und «Experten» mehr als 22 Millionen US-Dollar zukommen lassen, berichtete Greenpeace. Der Industrieverband American Petroleum Association habe diesen Sommer in 20 Bundesstaaten Kundgebungen gegen Klimaschutz organisiert, berichtete das Center for Public Integrity, ein Institut in Washington, das sich mit der Macht der Lobbyverbände befasst.Der Verband «Amerikaner für Wohlstand» (Americans for Prosperity) gibt sich als Basisorganisation, wird aber finanziert von den Brüdern David und Charles Koch, die Multimilliardäre und Unternehmer sind. Koch Industry ist spezialisiert auf Erdöl, Erdgas und Chemie.
Stimmung gegen Klimaschutz machen auch Talkmaster und Rupert Murdochs Fernsehsender FOX, die behaupten, Klimaschützer wollten unter dem Vorwand des Klimaschutzes neue Restriktionen für Unternehmen und höhere Steuern einführen.
Die andere Sicht zum Thema:
Kommentar: Spiritualität für eine ökologische Politik
Datum: 17.12.2009
Quelle: Epd