Partnerschaft

Mit den Börsenkursen steigen auch die Scheidungszahlen

Wenn es der Wirtschaft gut geht, steigen die Scheidungszahlen, wenn die Wirtschaft kriselt, gehen die Zahlen zurück. Dies stellte der Paartherapeut und Professor für klinische Psychologie an der Universität Zürich, Guy Bodenmann, an einem Podiumsgespräch an der MarriageWeek-Konferenz am 9. Februar 2011 in Bern fest.
Das Podium mit Regina Aebi, Guy Bodenmann, Ladina Spiess (Moderatorin), Manfred Engeli, Christa und Wilf Gasser. (Foto: Fritz Imhof)

Rund die Hälfte der Ehen wird in der Schweiz wieder geschieden. «So kann es nicht weiter gehen», meinte Guy Bodenmann dazu. Dass es in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten weniger Scheidungen gibt, was statistisch erwiesen sei, erklärte er mit der finanziellen Unsicherheit, die Paare auch von einer Scheidung abhalten könne. Doch es seien auch in solchen Zeiten zu viele, die sich scheiden lassen. «Das Pendel muss wieder zurückschlagen» – so seine Erwartung. Er hat dazu das Programm Paarlife entwickelt, das Paaren hilft, in einer Krisensituation die Kommunikation wieder einzuüben.

Laut der Rechtsprofessorin und Dekanin an der Universität Luzern, Regina Aebi, ist der Wunsch nach einer dauerhaften guten Beziehung bei Ehepaaren so deutlich ausgeprägt, dass er sich auch in den Gesetzen niedergeschlagen hat. Das Eherecht geht generell davon aus, dass die Ehe eine feste Beziehung darstellt – auch wenn Scheiden leichter und billiger geworden sei. Zudem möchte kaum jemand Kinder haben, wenn er sich nicht auf einen verlässlichen Partner abstützen könne, so Aebi. Gesellschaft und Wirtschaft müssten dieses Faktum besser wahrnehmen und die Ehen stützen.

Konflikte gebe es in jeder Ehebeziehung, sagte der Berner Ehetherapeut Manfred Engeli. «Entscheidend ist, wie man damit umgeht.» Wichtig sei, dass man in der eigenen Ehe mit Konflikten und Streit ehrlich umgehe. Entscheidend sei für ihn immer wieder: «Welche Absichten hat Gott für eine Ehe?»

Der Sexual- und Paartherapeut Wilf Gasser warb für eine Institution ähnlich wie Jugend und Sport, welche Projekte und Angebote von Privaten im Bereich Eheberatung und -therapie aufnimmt und mitfinanziert. Damit könnte in der Schweiz ein flächendeckendes Angebot gemacht werden.

Geleitet wurde Ladina Spiess geleitet. Es bildete den Schlusspunkt der MarriageWeek-Konferenz vom 9. Februar 2011 in Bern.

Datum: 14.02.2011
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet.ch

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