Familienleben

Familiäres Leben im medialen Rampenlicht

Nicht nur Familiensoaps boomen, auch das Leben realer Familien scheint zum Medienthema zu werden. So etwa in der Aargauer Zeitung (AZ). Sie hat Familien gesucht, die bereit sind, während drei Monaten aus ihrem Alltag zu berichten.
Familie Hagenbuch-Tresch

Nach einer Vorauswahl der Redaktion wählt die Leserschaft – ganz zeitgemäss mittels SMS-Abstimmung zu erhöhter Taxe – die Lieblingsfamilie aus. Zur Wahl stehen je eine Familie mit drei, vier und fünf Kindern. Die Eltern der Fünfkindfamilie stehen kurz vor der Heirat und wollen dann ihre Flitterwochen zusammen mit der Kinderschar am Meer verbringen.

Um den Familien, insbesondere den schliesslich Erwählten, eine maximale Öffentlichkeit zu gewährleisten ist unter der Adresse www.alltag.ch auch eine Homepage eingerichtet worden. Dort werden alle Medienprodukte gesammelt, welche durch die Alltag-Familienserie ausgelöst werden. Auch von den elektronischen Medien des AZ-Verlags.

Wird Sensibilität geweckt?

Man darf darauf gespannt sein, wie weit die Serie dazu dient, einen gewissen Voyeurismus zu befriedigen und wie gut es der Redaktion gelingt, Themen anzusprechen, welche die Existenz heutiger Familien betreffen. Und ob damit die Sensibilität für die Lage und die Bedürfnisse heutiger Familien bei einem breiteren Publikum geweckt wird.

Auffällig ist allemal, dass familiäres Leben konkret zu einem Thema wird, das sich aufzubereiten lohnt. In einer Zeit des häufigen Zerfalls von Familien- und Paarbeziehungen scheint ein Bedürfnis zu bestehen, Einsicht in funktionierende familiäre Strukturen zu bekommen. Ob sich da ein neuer Trend abzeichnet, nachdem über Jahre hinweg alle andern Beziehungsformen thematisiert und legitimiert worden sind?

Datum: 17.05.2005
Autor: Fritz Imhof
Quelle: SSF

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