Jüdische Flüchtlinge aus arabischen Ländern fordern Anerkennung

Juden in Marokko

Jerusalem. Jüdische Flüchtlinge aus den arabischen Ländern fordern von der Weltgemeinschaft und von den arabischen Staaten Anerkennung und Entschädigung für ihr geraubtes Eigentum.

Zwischen 1948 und 1958 seien rund 856.000 Juden aus den arabischen Ländern geflohen, erklärte die Gruppe „Gerechtigkeit für Juden aus den arabischen Ländern“ (JJAC) am Mittwoch vor Journalisten in Jerusalem. In der gleichen Periode seien nach Angaben der UNO etwa 750.000 Palästinenser infolge des Unabhängigkeitskrieges Israels geflohen.

Einige arabische Länder seien heute „judenrein“, sagte der JJAC-Sprecher und kanadische Parlamentsabgeordnete Irwin Cotler. Die arabischen Ländern hätten durch „Nürnberg-ähnliche“ Gesetze „die Juden kriminalisiert, nur weil sie Juden sind“. Sie hätten öffentliches und privates Eigentum im Schätzwert von umgerechnet mehr als 150 Milliarden Franken zurückgelassen.

Pogrome

Jüdische Gemeinden sind seit mehr als 2.500 Jahren in der arabischen Welt nachgewiesen, etwa im ehemaligen Babylon, dem heutigen Irak, oder im Jemen. In Algerien oder Libyen etwa, wo Juden 2.000 Jahre lang ununterbrochen gelebt hätten, seien keine mehr zu finden. Die arabischen Länder hätten Juden durch Pogrome, Beschlagnahmungen ihrer Häuser und Massenhinrichtungen in die Flucht getrieben.

Cotler betonte, die Forderung nach Entschädigung bedeute nicht, dass „wir gegen die palästinensischen Flüchtlinge“ sind. Es sei aber zu einseitig, wenn nur die palästinensischen Flüchtlinge berücksichtigt würden, während die jüdischen verschwiegen würden.

Konferenz in London

Unterdessen gab der Jüdische Weltkongress (WJC) bekannt, dass am Sonntag in London eine Konferenz über den „vergessenen Exodus der Juden aus arabischen Ländern“ stattfinden werde. Der Direktor des WJC, Avi Beker, wolle eine „grundlegende Reform der UNO-Flüchtlingshilfe“ fordern; sie habe die Verwandlung der von ihr betreuten palästinensischen Flüchtlingslager in „Terror-Stützpunkte“ zugelassen.

Die 1949 zur Betreuung der palästinensischen Flüchtlinge gegründete UNWRA sei zu einem „bürokratischen Mammut“ mit 20.000 Beschäftigen aufgebläht worden, kritisierte Beker. Die UNO habe eine Integration der Flüchtlinge in ihre Gastländer verhindert und so eine „Fortsetzung des palästinensischen Terrors gegen Israel“ gefördert. Eine neue Studie zeige, wie die UNWRA von „humanitärer Hilfe“ zu „Kollaboration mit terroristischen Kräften übergegangen“ sei, betonte Beker.

Datum: 27.06.2003
Quelle: Kipa

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