Filmtipp: Hable con ella

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Der Krankenpfleger Benigno hat es sich zu seiner Lebensaufgabe gemacht, die im Koma liegende Tanzschülerin Alicia zu pflegen. Im gleichen Krankenhaus liegt nebenan die Stierkämpferin Lydia, durch einen schweren Unfall ebenfalls bewusstlos. Ihr Geliebter, der Reiseschriftsteller Marco, kann es nicht ertragen, Lydia in diesem Zustand zu erleben. In Benigno findet Marco einen Bruder im Geiste. Durch das gemeinsame Schicksal kommen sie sich näher, obwohl sie grundverschiedene Menschen sind: Marco der kopfgesteuerte Intellektuelle, Benigno, der sinnlich Emotionale. Beide sind sie einsam und müssen lernen, die Abwesenheit ihrer Geliebten zu ertragen; sei es in der spielerischen Naivität Benignos oder in der schmerzvollen Beziehungsarbeit von Marco.

Pedro Almodóvar hat mit "Hable con ella" seinen bisher leisesten und vielleicht auch authentischsten Film gedreht. Er bewegt sich entlang der Grenzen von fragilen Zuständen und Emotionen, verliert jedoch nie die Dramaturgie aus den Augen und respektiert seine Figuren in ihrer Tragik. Der Prolog und der Epilog des Films bestehen aus Ballettszenen von Pina Bausch, am Anfang "Café Müller" und zum Schluss "Masurca Fogo". In ihrer aussergewöhnlichen Choreographie reflektieren sie das Scheitern zwischenmenschlicher Beziehungen. Almodóvar folgt in seiner herausragenden 'Studie über die Einsamkeit' den verpassten Momenten des Sprechens, der Begegnung und des Zueinanderfindens.

Hable con ella (Sprich mit ihr), Spanien 2002, Regie: Pedro Almodóvar, Besetzung: Javier Camera, Dario Grandinetti, Leonar Watling, Rosario Flores; Monpole Pathé Films Zürich.

Autor: Charles Martig, Filmbeauftragter Katholischer Mediendienst
Quelle: Filmtipp der kirchlichen Filmbeauftragten. Eine Dienstleistung der Reformierten Medien und des Katholischen Mediendiensts

Datum: 16.08.2002

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