Weltmission

Die Christen des Westens werden weiterhin gebraucht

Wie können die Ressourcen der Christen im Westen mit der Vitalität und Dynamik nichtwestlicher Christen zusammengeführt und für die Weltevangelisation gebündelt werden? Dies bezeichnet Hwa Yung, Bischof der Methodisten in Malaysia, als zentrale Frage der Kirche des 21. Jahrhunderts.
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In einem Beitrag für den US-Nachrichtendienst Christianity Today ruft Yung die Amerikaner auf, weiter Mission zu treiben und sich nicht zurückzuziehen. Aus den USA werde immer noch am meisten für die Weltmission getan. 

Schuldgefühle

Dass westliche Christen einen Schuldkomplex wegen imperialistisch-arroganter Mission hätten, führt Yung gerade auf das Evangelium zurück: In keinem anderen Kulturraum gebe es ähnliche Schuldgefühle nach einem früheren imperialistischen Ausgreifen. Der Schuldkomplex solle Europäer und Amerikaner nicht daran hindern, weiterhin – in Partnerschaft mit asiatischen, afrikanischen und Latino-Christen – Mission zu treiben.

Missionare ermöglichen das Überleben alter Kulturen

Westliche Christen sollten vom Vorurteil Abstand nehmen, Mission zerstöre gewachsene Kulturen. Hwa Yung zitiert den an der renommierten Yale-Universität lehrenden Lamin Sanneh, der schon 1987 festhielt, die christlichen Missionare und namentlich Bibelübersetzer hätten den einheimischen Kulturen ermöglicht, auf Wandel einzutreten und dabei zu überleben («Christian missions are better seen as a translation movement… than as a vehicle for Western cultural domination»).

Verheissungsvolle Werte – auch für Asien

Der malaysische Bischof betont, dass Intellektuelle in vielen Entwicklungsländern im Christentum, seiner Botschaft und seinen Werten die Basis für die einzigartige Erfolgsgeschichte des (nun säkularisierten) Westens sehen. Diesen Verantwortungsträgern sollte christliche Mission Unterstützung geben, wenn sie an der Transformation ihrer Völker arbeiteten.

Gegensteuer zur Ermüdung

Hwa Yung nennt diverse Faktoren, die in den letzten Jahren zum Herunterfahren missionarischer Aktivitäten in den USA geführt haben, von den Selbstzweifeln vieler Christen über das gesunkene Prestige der Supermacht bis zum eingebrochenen Dollarkurs. Sie machen ihm – und vermutlich zahlreichen Kirchenführern in Entwicklungsländern – grosse Sorge. In seinem Beitrag zielt er auf eines: «Ich will die Kirche in Amerika herausfordern, ihre missionarischen Anstrengungen weltweit weiterzuführen.»

Datum: 14.11.2011
Autor: Peter Schmid

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