"Den Herrgott wieder in die Schweiz hinein nehmen"

Herrgott wieder in die Schweiz
Gunzgen der 5. nationale Gebetstag
Organisiert wird der Anlass

Am 1. August findet in Gunzgen der 5. nationale Gebetstag statt. Die Veranstalter erwarten bis zu 10.000 Christen aller Konfessionen und Generationen, die für die Schweiz beten wollen.

Organisiert wird der Anlass vom Verein "Gebet für die Schweiz", dem verschiedene Gebetsgruppen und Christen aller Konfessionen angehören. Es brauche heute wieder ein klares Bekenntnis zum Glauben, sind die Veranstalter überzeugt.

Man wolle am Nationalfeiertag zusammenstehen, Gott loben und für unser Land beten, umschreibt Walter Bernhard, Projektleiter des Gebetstages, die Idee, die dem Anlass zugrunde liegt. Im letzten Jahr waren dazu in Wiesendangen ZH zirka 6.000 Personen aus den Landes- und Freikirchen zusammengekommen.

Zum Glauben stehen

Das Motto des diesjährigen Gebetstages lautet "Gott wirbt leidenschaftlich um deine Hingabe". Wolfgang Ackerknecht vom Organisationskomitee des Gebetstages dazu: "Wir glauben, dass in Bezug auf den Glauben von

Christen im heutigen Zeitpunkt ein klares Bekenntnis notwendig ist". In der Hingabe solle die Überzeugung, dass man zum christlichen Glauben steht, zum Ausdruck kommen, erklärt Ackerknecht.

Auf sich selber besinnen und beten

Am Morgen des Gebetstages, der als Open-Air veranstaltet wird, stehen der Lobpreis mit einer Band und eine Predigt im Mittelpunkt. Es gehe dabei um die Besinnung auf sich selber, sagt Ackerknecht. Dass man vielleicht seine Beziehung zu Gott oder die Bedeutung von Gebeten im eigenen Leben hinterfrage, oder sich überlege, was "leidenschaftliche Hingabe" bedeutet.

Die Fürbitte steht am Nachmittag auf dem Programm. Man betet für das Land, die Kirche, die Gesellschaft, für Wirtschaft oder Politik. Entweder alle gemeinsam, in Gruppen oder individuell. Wolle jemand etwas Zeit mit sich alleine verbringen, könne er dies bei einem der vier Gebetsposten, erklärt Ackerknecht. Dort seien bestimmte Gebetsanliegen formuliert, für die man beten könne.

Jung und alt gemeinsam

"Es ist beeindruckend, dass immer viele Familien mit Kindern und auch viele Jugendliche kommen", sagt der Kapuziner Tilbert Moser aus Olten, der bisher an jedem Gebetstag teilgenommen hat.

Der Gebetstag sei bewusst so gestaltet, dass er auch die Jugendlichen anspreche, sagt Ackerknecht. Diese sollten merken, dass sie ernst genommen würden und es auch Platz für sie habe. Die jüngere Generation wird in diesem Jahr insbesondere durch "CH06" am Gebetstag vertreten sein. Bei dem evangelikalen Projekt CH06, in dessen Patronat sich auch "Gebet für die Schweiz" findet, wird von Jugendlichen seit Anfang Jahr jede Woche in einer anderen Gemeinde rund um die Uhr für das Land und seine Bewohner gebetet.

"Wir möchten am Gebetstag die jüngeren und die älteren Generationen zusammenbringen, damit sie erkennen, dass sie sich gegenseitig ergänzen. Dass sie nicht separate, sondern gemeinsame Wege gehen. Die Jugendlichen sollen die Älteren schätzen lernen, die den Glaubensweg vor ihnen gegangen sind. Die älteren Generationen sollen im Gegenzug die Jungen motivieren, ihren Glauben in diesem Land so zu leben, wie sie es für richtig halten", umschreibt Ackerknecht eines der Ziele des Anlasses.

Landeskirchen nicht offiziell vertreten

Die Landeskirchen wirken am Gebetstag nicht offiziell mit. Landes- und Freikirchen hätten schon ohne den Gebetstag einen ziemlich vollen Terminkalender. In Zukunft solle die Trägerschaft aber an Breite gewinnen, sagt Ackerknecht. Gerade die Kommunikation mit der römisch-katholischen Kirche sei "Gebet für die Schweiz" aber wichtig, und man befinde sich hier auf einem guten Weg.

"Die meisten Teilnehmer am Gebetstag kommen aus den Freikirchen, danach kommen die Reformierten", sagt Ackerknecht. Er wisse aber auch von Katholiken, die schon an jedem Gebetstag waren.

Einer von ihnen ist Kapuziner Tilbert Moser. Er finde jeweils die persönlichen Zeugnisse und die Gespräche interessant, sagt Moser. Beeindruckend sei ebenfalls, dass man auch die Ausländer, die teilweise einer anderen Religion angehörten, einlade und zu Wort kommen lasse. Beim Gebetstag gehe es um das Hören auf Gottes Botschaft an uns Schweizer, erklärt Moser. Und darum, "den Herrgott wieder ins Land hinein zu nehmen".

Datum: 01.08.2006
Quelle: Kipa

Werbung
Livenet Service
Werbung