Der kochende Pastor im Talk
«Er ist der kochende Pastor in Deutschland.» So stellt Florian Wüthrich Talk-Gast Maurício Da Silva Carvalho vor. «Und er ist der Koch unserer aktuellen Sendung ‘Was das Leben auftischt’, die wir für Hope-Schweiz im Videoformat viermal jährlich bringen.»
«Die Kirche der Zukunft wird eine Küche sein»
Als Pastor in Hamburg kombiniert der gebürtige Brasilianer das Kirchenleben mit Kochen. Im Talk betont er, wie er die Aufgabe des Pastors liebt, diese aber trotzdem mit der Zeit manchmal als etwas langweilig empfand. Er suchte etwas Neues, Ergänzendes und kam dabei aufs Kochen. «Beim Essen hat man immer Spass und gewinnt dabei die besten Freunde.» Das Konzept begeistert ihn. Dies drückt sich auch in seinem Buch «Jesus, meine Küche und unseren Appetit auf Frieden» aus.
Maurício betont, dass Jesus unser grösstes Vorbild ist. Deshalb lohne sich ein Blick auf sein Leben: Jesus sass mit «fragwürdigen Personen» am Tisch und ass mit ihnen. Kein Wunder, dass ihn religiöse und angesehene Menschen dafür kritisierten. «Dadurch zeigte Jesus aber, dass alle Menschen in seiner Gegenwart herzlich willkommen sind.» Mauricio weist darauf hin, dass beim Essen die besten Gespräche entstehen und dass Jesus beim Essen die Herzen seiner Mitmenschen erreichen konnte. Deshalb ist er überzeugt: «Die Kirche der Zukunft wird eine Küche sein.»
«Was bedeutet Frieden für dich?»
Als kochender Pastor hat Mauricio einen Weg gefunden, mit Menschen in Kontakt zu treten, die sonst mit Kirche nichts am Hut haben. Er selbst hat in seiner Kindheit in Brasilien kaum Annahme und Liebe erfahren. Mehr aus seinem Leben erzählte er in der Sendung «Was das Leben auftischt». Aufgrund seiner persönlichen Erfahrung möchte er heute Menschen dorthin führen, wo er selbst wahre Liebe empfangen hat: bei Jesus.
Im Talk berichtet Mauricio, wie er mit dem Kochen begann und schliesslich zu den «Friedensmenüs» kam. Von Anfang an seien die Reaktionen der Leute eindrücklich gewesen: «Einige haben geweint, andere begannen vor Freude zu lachen und zu tanzen.» Mauricio suche jeweils mit der Frage «Was bedeutet Frieden für dich?» den Einstieg ins Gespräch. Er glaubt, dass den Menschen das Beantworten dieser Frage das eigene Leben und die persönlichen Träume vor Augen führt. «Und genau dies versuche ich zu erreichen.»
Die Kirche hat einen Auftrag
Die Formulierung «zum Glauben gefunden» entspricht Mauricio beim Beschreiben seiner eigenen Geschichte nicht. «Ich würde vielmehr sagen: Ich habe Liebe entdeckt.» Er erkannte: «Da ist ein Gott, der mich mein Leben lang kennt und der mich – obwohl bei mir so manches schief gelaufen ist – in seiner Hand hält.» Das hat sein Leben komplett verändert. In seinem Buch erzählt Mauricio seine eindrückliche Lebensgeschichte. Im Talk geht er nur auf wenige Aspekte ein, wie beispielsweise seine Berufung für den Dienst in Europa.
«Ich möchte bewusst machen, dass wir als Christen und als Kirche einen Auftrag haben. Dieser Auftrag besteht darin, dass wir – wie Jesus – ganz nahe bei den Menschen sind. Und ganz nah bei Gott.» Leider würden wir diesen Auftrag vernachlässigen. «Zu sehen, dass wir die jüngere Generation überhaupt nicht mehr erreichen, ist für mich besonders schmerzhaft.» In Deutschland sei dies stark der Fall. Wenn er die Freunde seiner Söhne beobachte, sehe er, wie diese mit der Kirche und mit Gott nichts mehr anzufangen wissen.
Der beste Ort ist der Esstisch
Christen haben etwas zum Teilen, «wenn du die Liebe gefunden hast; wenn du Akzeptanz gefunden hast; wenn du in dir selbst zu Hause bist, weil du dich geliebt weisst – egal, wie chaotisch dein Leben zuvor auch gewesen sein mag!» Dies sei das Grösste. Und auf diese Erfahrung des Angenommenseins könnten wir andere Menschen hinweisen. Und zwar nicht nur Menschen, die ohnehin schon die Kirche besuchen, sondern auch diejenigen, die der Kirche fern sind. Für Mauricio gibt es hierfür kein besserer Ort als den Esstisch.
Zum Talk:
Zum Thema:
Dossier: Livenet-Talk
«Was das Leben auftischt»: Neue Kochsendung im Aufbau
Tiefgang und Genuss am Tisch: Zweite Staffel von «Was das Leben auftischt»
                                    Datum: 28.10.2025
                                                      Autor: 
            Markus Richner-Mai
      
                                    Quelle: 
            Livenet
      
                                  
 
            
     
                 
                                               
                                               
                                               
                                               
                                               
                                               
                                               
                                               
                                               
                                               
                                               
                                               
                                               
 
 
 
 
