Kürbis oder Kirche?
1517 schlug Martin Luther - so sagt es die Überlieferung - 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg, rief damit zur Diskussion auf. Dieser Thesenanschlag gilt als die Geburtsstunde der Reformation, daran erinnert der Reformationstag, den die evangelische Kirche jährlich am 31. Oktober feiert.
Eher heidnischen Ursprungs ist das aus Irland und den USA stammende Halloween-Fest, dass ebenfalls Samstagabend viele Gruselfans und Kinder feiern. So ziehen die Kleinen kostümiert durch die Strassen und fordern an den Haustüren "Süsses sonst gibt's Saures", während sich die Erwachsenen auf Halloween-Partys vergnügen.
Stichwort: Reformationstag
Am Reformationstag (31. Oktober) erinnern Protestanten in aller Welt an den Beginn der Reformation durch Martin Luther (1483-1546) und die Gründung der evangelischen Kirche vor fast 500 Jahren.Heute wird der Gedenktag auch als Gelegenheit zur evangelischen Selbstbesinnung verstanden. Der damalige Augustinermönch wollte die Kirche erneuern und sie zum geistigen Ursprung der Botschaft des Evangeliums zurückführen. Ein zentrales reformatorisches Anliegen Luthers war die Rückbesinnung auf das unverfälschte Wort der Bibel in der Landessprache. Weil sich die mittelalterliche Papstkirche einer Reform verweigerte, kam es zu der von Luther zunächst nicht beabsichtigten Bildung der evangelischen Kirche.
Stichwort: Halloween
Der aus den USA stammende Grusel-Brauch Halloween wird in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November begangen, also zwischen dem evangelischen Reformationstag und dem katholischen Fest Allerheiligen. Auch in Deutschland ziehen in der Dämmerung als Geister, Monster oder Hexen verkleidete Kinder durch die Strassen und fordern von ihren Nachbarn Süssigkeiten.Den beiden grossen Kirchen ist der Spuk nicht ganz recht. Sie befürchten, dass viele Kinder Halloween inzwischen für ein christliches Fest halten und nichts mehr von Reformation und Allerheiligen wissen.
Mehr zum Thema HalloweenDatum: 31.10.2009
Quelle: Livenet / epd