Wüstentrips: Gottes zärtliches Reden

Wüstenwanderer
Gottes zärtliches Reden
Kamele wüstentrip
Lagerfeuer Wüste

„Du sollst an den ganzen Weg denken, den der Herr, dein Gott, dich diese 40 Jahre in der Wüste hat wandern lassen…“ So mahnte einst Mose die Israeliten, ihre Wüstenzeit nicht zu vergessen. In ihrem neusten Rundbrief erläutert die Versöhnungsinitiative Musalaha, was heute in der Wüste zwischen Menschen, die nichts voneinander halten, abgehen kann – und warum.

Seit den ersten Anfängen von Musalaha waren diese Wüstentrips ein wichtiger Teil der Versöhnungsarbeit. Sie sind Teil der Art und Weise, wie wir Versöhnung zwischen Israelis und Palästinensern fördern wollen. In beiden Kulturen hat die Wüste eine grosse Bedeutung und ist Schauplatz historischer Ereignisse gewesen. Viele Bräuche und Traditionen haben ihre historischen Wurzeln in der Wüste. Darum bietet die Wüste für einen Versöhnungsprozess einen Rahmen mit ganz eigener Dynamik und Ausstrahlung.

Begegnungen mit Gott – und Versuchung

In der Bibel ist die Wüste der Ort der Veränderung, der Zuflucht oder der Strafe. Sie war der Ort, wohin die Propheten kamen, um Gott zu begegnen. In der Wüste hörte Elia, mitten in seiner Verzweiflung, die feine, leise Stimme Gottes und wurde auf wunderbare Weise von einem Fremden mit Essen versorgt, als er unter dem Ginster schlief. In der Wüste begegnete Jesus der Versuchung und widerstand ihr. Damals wie heute werden die Stimmen der Welt, die uns von Gottes Stimme ablenken wollen, in der tiefen Stille und Einsamkeit der Wüste leiser. Wir sehen unserer Schwäche und Abhängigkeit ins Auge.

…wo die Dinge neu sortiert werden

In der Bibel und auch in unserem Leben sehen wir oft, dass Gott die Wüste nutzt als einen Ort, an dem die Dinge neu sortiert werden. Ein Leiter sagte es einmal so: „Die Wüste wird gebraucht, um unsere Ängste zu klären. Gott kümmert sich um unsere Ängste, denn Angst bedeutet, dass wir es vergessen haben, dass Er alles in der Hand hat.“

Ein Wüstentrip mit Musalaha ist auch eine Zeit der Veränderung. Beide, Israelis wie Palästinenser, nehmen die Wüste als neutralen Ort wahr. Hier sind alle gleich, hier können wir einander als Menschen, geschaffen zu Gottes Ebenbild, wahrnehmen. Wir brechen zusammen Brot. Wir erleben die Schwierigkeiten einer unbarmherzigen Umgebung, die Hitze des Tages und die Kälte der Nacht. Die Wüste kann eine feindliche Umgebung sein, und wir können es uns nicht leisten, uns zu trennen. Wir müssen zusammenhalten.

Bericht des Musalaha-Leiters Evan Thomas vom letzten Wüstentrip

Datum: 19.08.2006

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