„Lifehouse Film“ – die etwas andere Film- und TV-Produktionsfirma

Der Entertainer Daniel Kallauch.
„Lifehouse Film“

D-Steinbergkirche. Nach der erfolgreichen Plazierung des Films "Weihnachten ist Party für Jesus" in den beiden vergangenen Jahren hat der Produzent Manfred Lange und der Regisseur Ulf Ramminger aus D-24972 Steinbergkirche einen Kinderfilm zum höchsten christlichen Fest ins Fernsehen gebracht. Das ZDF zeigte den Film am Karsamstag, der Kinderkanal (KiKa) wiederholte die Sendung am Ostermontag.

Die Handlung ist schnell erzählt: Der Kinderliedermacher Daniel Kallauch mit seiner Bauchrednerpuppe Spassvogel Willibald steckt mitten in den Vorbereitungen für ein grosses Osterfest. Dabei geraten die beiden unverschuldet in einen Banküberfall. Sie landen sogar im Gefängnis. Doch die Geschichte geht natürlich gut aus und erklärt in kindgerechter Weise die Ereignisse des ersten Osterfestes. Zum Schluss gibt es eine fröhliche Party für Jesus.

Hauptdarsteller ist der Entertainer Daniel Kallauch, mit dem Ramminger und Lange in den vergangenen Jahren bereits mehrere Produktionen für die beiden Sender realisiert haben. "Gerade Kinder und Familien, die bisher wenig mit der biblischen Ostergeschichte anfangen konnten, erhalten in dem kurzweiligen Film Informationen, die auch emotional ansprechen, beispielsweise über Tod und Auferstehung Jesu", so Ramminger und Lange, die mit filmischen Mitteln christliche Botschaft in Szene setzten. In diesem Bereich werde in Deutschland bisher zuwenig produziert.

"Wahrheiten aus der Bibel vermitteln"


Alles nur scheinheilige Geschäftemacherei? Mitnichten. Ein Gespräch mit Ulf Ramminger über ihre Firma, über Geldverdienen, ihre Einstellung zu Gott, beten und welche Rolle die Bibel für ihre Arbeit spielt. Das Interview führte Wolfgang Partz, freier Journalist aus Köln.

Wolfgang Partz: Wie haben Sie Ostern gefeiert?
Ulf Ramminger: Wir feierten Ostern mit der Familie, mit Freunden und vielen bunten Eiern. Ich bin Vater von drei kleinen Kindern, da gehören Schokoladeneier dazu. Mit den Kids redeten wir aber auch über den eigentlichen Grund für das Osterfest: die Auferstehung von Jesus Christus. Und natürlich schauten wir uns gemeinsam „Ostern ist Party für Jesus“ an. Gerade Kinder und Familien, die bisher wenig mit der biblischen Ostergeschichte anfangen konnten, erhielten in dem kurzweiligen Film Informationen, die auch emotional ansprechen.

Also steht das christliche Engagement, die Umsetzung von Themen der Bibel allen Ernstes im Zentrum Ihrer Arbeit?
Ja, das ist sozusagen unser Markenzeichen.

Wie kam es dazu? Mit reisserischen Filmen kann man doch mehr Geld verdienen.
Mag sein. Aber wir produzieren trotzdem keine Filme dieser Art. Ich hatte bei der Geburt meines Sohnes vor sechs Jahren ein Aha-Erlebnis, was meine spätere Arbeit entscheidend geprägt hat: Als ich unseren gerade geborenen Sohn in meinen Händen hielt, ist mir klar geworden, dass ich einfach viel für und mit Kindern und Jugendlichen machen will. Im Moment wird zu wenig für sie getan. Das wollen wir mit unserer Arbeit verbessern.

Und das funktioniert?
Wir haben erkannt, dass in der Bibel Wahrheiten stehen, die wir als Richtlinien umsetzen und die heute aktueller denn je sind. So arbeiten wir z.B. während der Produktionen mit den Kindern, Jugendlichen und Familien, binden sie ein und stärken ihr Selbstbewusstsein. Darüber hinaus arbeiten wir mit Schulen und Ausbildungsstätten zusammen, helfen Lehrern beim Zusammenstellen interessanter Unterrichts-Stoffe.

Wie reagieren Sie, wenn Neider Ihnen Heuchelei vorwerfen?
Da fällt mir das Bibelzitat ein: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“ Das heisst: Unsere Leistung spricht für sich.

Beten Sie?
Ja, viel.

Wie und wann?
Nicht nur mal kurz vor dem Essen. Sondern in vielen Situationen am Tag, auch abends vor dem Einschlafen. Natürlich auch vor wichtigen Gesprächen. Beten bedeutet für mich mit Gott zu reden. Das kann ich überall machen und muss dafür nicht erst in die Kirche gehen.

Warum haben Sie sich auf Kinder spezialisiert. Sind sie „unverbrauchter“ und damit schneller für christliche Werte zu gewinnen?
Unsere Zielgruppen sind vorrangig Kinder, aber auch Jugendliche und Familien. Christliche Werte sind für alle wichtig.

Ist die Zeit reif für eine Rückbesinnung auf solche Werte?
Auf jeden Fall. Und zwar besinnen wir uns als christliches Abendland nicht nur darauf, wo unsere Wurzeln sind, sondern auch darauf, wer Jesus Christus selber ist. Gerade in diesen unruhigen Zeiten mit Krieg oder auch Arbeitslosigkeit suchen viele Menschen danach.

Spüren Sie das Jahr der Bibel? Sind viele Menschen in schwierigen Zeiten wie diesen sensibilisierter für Ihre Themen?
Ja, ich denke schon. Nicht nur jetzt, sondern bereits nach der Wende oder nach solch schlimmen Vorfällen wie in dem Erfurter Gymnasium ist die Kirche voll. Viele denken mehr über den Sinn des Lebens nach, und wir wollen mit unserer Arbeit genau da ansetzen.

Fällt das Leben und vor allem die Arbeit leichter, wenn man Erfolg oder auch Misserfolg in „höhere Hände“, die Hände Gottes, legen kann?
Zunächst sind wir selbst für das verantwortlich, was wir tun. Trotzdem ist es für uns Menschen eine Hilfe, wenn wir beten und Dinge in Gottes Hände legen können. Gott bahnt einen Weg.

Werden Sie in der Branche ernst genommen?
Wie jede andere Firma auch werden wir aufgrund der Qualität unserer Produkte ernst genommen. Daran werden wir gemessen. Und damit sind wir gut gefahren.

Seit wann gibt es Lifehouse, und wie gross ist Ihr Team?
Lifehouse Film wurde 1997 von Manfred Lange gegründet. Wir arbeiten seit 1999 zusammen. Heute arbeiten bei uns neun feste Mitarbeiter sowie zahlreiche freie auf Projektbasis.

Sind christliche Produktionen eine echte Nische? Gibt es einen Markt?
Den gibt es auf jeden Fall. Wir laufen auch keinen Visionen hinterher, sondern sind auch an der Realisation von internationalen Kinofilmen beteiligt. Dass wir dabei z.B. Themen aus der Bibel spannend umsetzen und einfach gute Geschichten erzählen, ist entscheidend für den Erfolg.

Kann man damit reich werden?
Ja, wie mit anderen Sachen auch. Wir sind selbstverständlich auch wirtschaftlich orientiert und müssen Geld verdienen. Je mehr, desto besser. Dann können wir wieder in weitere hochwertige Projekte investieren. Lifehouse Film ist ein konzern- und senderunabhängiges Unternehmen. Für Fernsehsender, Filmverleiher, Kirchen sowie für Hilfs- und Missionswerke konzipiert und produziert Lifehouse Spielfilme, Serien, Shows, Musikclips, Dokumentationen, Werbung und Image.

Ulf Ramminger ist 1969 in Gummersbach geboren, hat Theologie in Giessen studiert; Studium broadcasting and communication in Kanada, Redakteur, Sprecher, Moderator und Regisseur unter anderem für ZDF, KI.KA, WDR, ERF TV/Radio, EO Nederlands 2. Ramminger ist verheiratet und hat drei Kinder.

Quellen: ots/kep/erf/Livenet

Datum: 25.04.2003

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