Glauben und Spiritualität im Alter

Der Glaube hilft beim Altwerden

„Mir ist völlig egal, wie lange ich lebe. Wichtig ist mir, dass ich sinnvoll lebe“, erklärte der Dompfarrer Anton Faber. Im Wien diskutierten Fachleute aus Medizin und Kirche die Bedeutung von Glauben und Spiritualität im Alter.
Anton Faber
Wiens Gesundheits- und Sozialstadträtin Mag. Renate Brauner besuchte das "Haus der Barmherzigkeit" begleitet von Prof. Dr. Christoph Gisinger

Zum vierten Mal lud das Wiener «Haus der Barmherzigkeit», eine Betreuungseinrichtung, zu einem Diskussionsforum ein. Es dreht sich um die Frage, ob religiöse Menschen länger und gesünder leben.

Im Votum des Wiener Dompfarrers Anton Faber kam zum Ausdruck, dass Sinn das Leben bereichert – eine Tatsache, die grade im Alter zum Tragen komme. Gelebte Religion und empfundene Spiritualität förderten eine lebensbejahende Haltung, stellten die Referenten aus verschiedenen Warten fest. Das schlage sich auch im Lebensalter nieder.

Zwölf gewonnene Jahre

Ganz allgemein könne man sagen, dass diese Faktoren eine höhere Lebenserwartung begünstigen – wie das Rauchen eine niedrigere, führte Professor Christoph Gisinger vom «Haus der Barmherzigkeit» aus. Nach einer finnischen Studie würden religiöse Frauen sogar 12 Jahre länger leben als andere. Überhaupt könnten gläubige Menschen „gelassener mit dem Tod umgehen“, meinte Pfarrer Faber.

Professor Gisinger verwies auf eine interessante Beobachtung. Gläubige Menschen befänden sich immer auf der Gewinnerseite: „Wenn ihre Hoffnung stimmt“, dann habe sich ihr Glaube bewahrheitet; „stimmt sie nicht, verhilft er ihnen zu einer sinngebenden und besseren Lebensqualität”.

Mit den Ärzten reden können

Mit diesen Fragen möchten die Patienten aber nicht alleine bleiben. 40 Prozent von ihnen wünschen sich, dass das in die Behandlung einfliesst. Drei Viertel wollen mit den Ärzten darüber reden können. Gisingers Schlussfolgerung: „Ärzte sollten sich verstärkt über die spirituelle Befindlichkeit des Patienten informieren.”

Teilnehmer dieses Forums waren Professor Christoph Gisinger vom «Haus der Barmherzigkeit», Pfarrer Anton Faber, Professor Johannes Huber von der Universität Wien, Dr. Andreas Penk von Pfizer Austria, Dr. Heide Schmidt vom «Institut für eine offene Gesellschaft» sowie Wolfgang Wagner von der Austria-Presseagentur.

Weiterführende Links:
Länger leben mit Jesus
Das «Haus der Barmherzigkeit» im Internet: www.hausderbarmherzigkeit.at

Datum: 19.05.2006
Quelle: Epd

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