Den Schüssen zum Trotz:

«Die Kirche muss Frieden predigen!»

Mehrere hunderttausend Menschen fliehen vor den Gräueln in der Zentralafrikanischen Republik, die UN warnt vor Völkermord. Dennoch stehen die Kirchen vor Ort für den Frieden ein.
Rebellen in der Zentralafrikanischen Rebublik

«Als Priester der katholischen Saint-Bernard-Kirche erlebe ich den Religionskonflikt der letzten Wochen hautnah: Unsere Gemeinde wurde von Rebellen geplündert, die mir auch mein Auto weggenommen haben», schildert Innocent Awulu aus Bangui in der Zeitung «Die Zeit». Aus seiner Sicht habe die Kirche in dieser Schwierigen Zeit nur eine Aufgabe: «Sie muss Frieden predigen und alle Menschen, insbesondere die Christen, davor warnen, zur Waffe zu greifen. Ich predige trotz der vielen Toten Versöhnung.» Ausserdem hoffe er auf eine Versöhnungskonferenz wie in Südafrika. Und weiter: «Ich versuche, denen zu vergeben, die uns Leid zufügen, auch wenn es schwerfällt.»

Flucht in die Kirche

Zehn Zeitzeugen aus der Zentralafrikanischen Republik hat die Zeitung zu Wort kommen lassen. So berichtet zum Beispiel eine Krankenschwester von den Gräueln, die sie gesehen hat, und dass sie sich fürchtet. Doch wegen ihres Glaubens harre sie aus.

Neben Christen sind auch Muslime Opfer des Strudels der Gewalt. Der Muslim Tidjani Ibrahim wird zitiert: «Ich bin in ein Selbstverteidigungskomitee meines Viertels eingetreten, wo Christen und Muslime einander helfen. Wir wollen dafür sorgen, dass Gewalttäter sich nicht bei uns einnisten. Ich hoffe, dass alle zur Vernunft kommen. Aus diesem Chaos kann niemand als Sieger hervorgehen.»

Die Gewalt gehe vor allem von sudanesischen Milizen aus, berichtet ein UN-Mitarbeiter. Die Menschen würden sich nur mit grösster Vorsicht bewegen: «Tagsüber gehen die Leute in ihre Wohnungen, aber nachts fliehen alle in die Kirchen, die durch internationale Truppen der Misca gesichert werden.»

Beten für die Zentralafrikanische Republik

Christen, die in ihren Nationen unter Druck geraten, bitten als erstes stets um Gebet. Deshalb ruft Livenet.ch dazu auf, sich auf diese Weise für die Christen und die Angehörigen anderer Glaubensgruppen einzusetzen. Bitte beten Sie, dass …

  • … die Zivilisten in der Zentralafrikanischen Republik wieder Freiheit und Sicherheit erfahren dürfen.
  • … der Druck auf die Christen abnimmt, da die militanten Milizen teils gezielt gegen sie vorgehen.
  • … heutige Verfolger umdenken; so wie Saulus, der zum Paulus wurde.
  • … dass die Nation wieder zur Ruhe kommt und die Christen ihren Landleuten dienen können.
  • … dass Gott die Kraft des Heiligen Geistes in seine Kirche senden möge, damit die leidenden Menschen davon erreicht werden können.

Datum: 24.01.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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