Exodus

Wüstentrip zu Gott in der Gellertkirche

Ein Beduinenzelt stand letzte Woche auf dem Gellert-Kirchplatz in Basel. Die Gellertkirche selbst war ausgeräumt worden – für ein Theater: Eine Schauspielertruppe nahm die Besucher hinein in die Geschichte der Befreiung des Volkes Gottes aus der Sklaverei.
Los von Ägypten: Der Pharao unterdrückte die Israeliten.
Exodus an den Sinai als eingängige Szenenfolge: Das Volk erhält die Gebote Gottes.
Autor Bruno Waldvogel-Frei mit Gästen im Beduinenzelt
Über 100 Freiwillige machten die Exodus-Woche möglich.

Die täglichen theatralischen Führungen liessen den Exodus-Trip zu Gott hautnah erleben. Die einheimischen Schauspieler Brigitta Laube und David Bröckelmann gestalteten mit zwölf Laiendarstellern den Weg der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei in die Wüste. „Die Besucher sind mitten drin im Geschehen“, betont der Pfarrer und Musicalautor Bruno Waldvogel-Frei, der das Theater schrieb. Gegenüber Livenet äusserte er sich hoch erfreut über den Zustrom: „Wir wurden überrannt. Viele Besucher, auch der Kirchenratspräsident Lukas Kundert, waren überrascht und begeistert.“

Überbucht

Die Führungen am Vormittag waren für Schulklassen reserviert. Etwa 20 Klassen aus Stadt und Region machten vom Angebot Gebrauch. Lehrer zeigten sich beeindruckt vom hohen Niveau des interaktiven Erlebnistheaters von elf Szenen, das etwa 50 Minuten dauert und erwandert wird – ausser wenn das Heer des Pharao die Israeliten-Besucher vor sich hertreibt. Dramatische Szenen (beim Erscheinen Gottes auf dem Sinaiberg beben die Kirchenwände) wechseln ab mit komödiantischen Momenten, etwa wenn die Gruppe „Manna, Manna“ singt, mit der Melodie des Abba-Hits „Money Money“.

Die Mundpropaganda führte dazu, dass von Tag zu Tag mehr Neugierige im Gellert auftauchten. Bruno Waldvogel-Frei: „Ab Mittwoch liefen die Gruppen zusammengedrängt durch die Szenen. Statt der vorgesehenen 30 Personen umfassten einige Gruppen über 50. Wir hätten problemlos eine zweite Woche anhängen können.“

Nach der Reise die Rast

An den Nachmittagen standen Zelt und Kirche für alle offen. Laut den Veranstaltern haben bis Freitag schätzungsweise tausend Personen das Exodus-Gellert besucht. Nach dem Rundgang konnten sie im ‚Laubhütten-Café‘ im kürzlich eröffneten Mehrzweckraum, wo auch Kinder spielen, orientalische Spezialitäten geniessen oder sich mit jemandem von der Kirche unterhalten.

Weg in die Wüste und Befreiung – persönlich

Im Lauf der Woche führten die Organisatoren auch mehrere Abendveranstaltungen durch. Am Mittwoch erzählten Menschen die Befreiung aus Ägypten als eigenes Erlebnis: im Gewinnen persönlicher Freiheit. Am Donnerstag schilderte der Paartherapeut Jens Kaldewey, wie er durch einen schweren Unfall in die Wüste geführt wurde. Und wie man dort Gott begegnen kann. Am Freitag gaben Nicole und Markus Burtscher Erziehungstipps – unter dem Titel: Freiheit braucht Grenzen. Heute Samstag wird im Anschluss an den Jugendgottesdienst der neue Moses-Film gezeigt.

Das Exodus-Projekt kostet 15‘000 Franken, je zur Hälfte getragen von Gemeinde und Kantonalkirche; es gelang mit dem ehrenamtlichen Engagement von gut 100 Personen. Die Aktionswoche stand im Zeichen von „Credo 08“, einer Aktion der reformierten Kirche Basel-Stadt. Sie ist der Gellert-Beitrag zu den „Bibel Parcours“, die in 26 Basler Kirchen angeboten werden.

Datum: 22.09.2008
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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