Türkei: Zunehmend «verbale Hassattacken»
ten und Kirchen haben dagegen abgenommen.Das gibt jetzt der Jahresbericht der «Vereinigung protestantischer Kirchen» in der Türkei bekannt. Das Internationale Institut für Religionsfreiheit (Bonn) hat am 27. März die deutsche Übersetzung veröffentlicht.
«Sehr beunruhigt»
Auf Nachrichten-Webseiten hätten an Weihnachten und zum Jahreswechsel «hetzerische und beleidigende Kommentare» gegen Christen «signifikant» zugenommen, heisst es in dem Bericht. In Zeitungsartikeln würden «zunehmend Kirchen ohne jede Begründung mit Terrororganisationen in einem Atemzug genannt», und zwar mit Namensnennung von Gemeindeleitern, obwohl es auch in der Türkei ein Gesetz zum Schutz persönlicher Daten gebe. Christen und Gemeinden seien darüber «sehr beunruhigt» und gleichzeitig «tief enttäuscht», dass die Regierung zu diesen Hasskampagnen schweige.
Evangelische Ausländer ausgewiesen
Weiter wurden 2018 «einige ausländische Gemeindeleiter» ausgewiesen oder durften nicht mehr einreisen, unter ihnen der US-Evangelist David Byle, der fast 20 Jahre in der Türkei tätig gewesen war. Über 50 evangelische Ausländerfamilien mussten ebenfalls in den letzten Jahren nach Ablauf ihrer Aufenthaltsgenehmigung das Land verlassen.
Massive Einschränkungen
Trotz verfassungsmässig versprochener Religions- und Glaubensfreiheit dürfen in der Türkei keine evangelischen Ausbildungsstätten errichtet werden. Auch die legale Errichtung von Gottesdiensträumen ist nach wie vor sehr schwierig. Deshalb gründen evangelische Gemeinden manchmal einen Verein, um einen Laden oder eine Lagerhalle für Gottesdienste zu mieten. Diese Räumlichkeiten würden aber nicht als «gottesdienstliche Stätte» anerkannt und könnten geschlossen werden, wenn die Besucher öffentlich als christliche Gemeinde auftreten, wie die Nachrichtenagentur idea meldete.
Die 3'000 bis 5'000 evangelischen Christen in der Türkei versammeln sich in rund 150 Gemeinden; davon besitzen nur zehn offiziell als Kirchen anerkannte Gebäude, von denen die meisten historische Bauwerke seien.
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Datum: 29.03.2019
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet.ch / idea D