Die Ansicht, Kraft sei etwas, was Gott von sich gibt, um sie ausserhalb von Ihm ihr Werk tun zu lassen, ist irrig. Die Kraft der Natur ist die Gegenwart Gottes im Universum. Dieser Gedanke ist in das Buch Hiob, in die Psalmen und Propheten eingewoben. Die Schriften des Johannes und des Paulus im Neuen Testament stimmen mit der Lehre des Alten Testaments überein, und im Hebräerbrief wird gesagt, dass Christus alles durch das Wort Seiner Allmacht trägt. Wir dürfen uns die Kraft Gottes nicht als wilde, irrationale Energien vorstellen, die wie Blitze oder Orkane unvorhersehbar durch das All jagen. Diesen Eindruck erwecken Bibellehrer, die uns erinnern, dass von dem griechischen Wort dynamis das Wort Dynamit abgeleitet wurde. Da wundert es nicht, wenn empfindsame Christen vor der Begegnung mit solcher destruktiven und unvorhersehbaren Gewalt zurückschrecken. Die Kraft Gottes ist nichts, was Er hat: Es ist etwas von Ihm selbst! Kraft gehört so gewiss zu Gott wie Weisheit und Liebe zu Ihm gehören. Es ist, wenn wir das so sagen dürfen, ein Bestandteil Seiner selbst, der genauso untrennbar wie alles andere, das zu Ihm gehört, mit Ihm verbunden ist. Die Kraft Gottes stimmt mit Seinem Willen überein und wirkt nur so, wie Er es haben will. Sein gesamtes heiliges Sein ist dann wirksam!
Datum: 18.05.2006
Autor: A. W. Tozer
Quelle: Verändert in Sein Bild