Mit welcher Gabe soll ich vor den Herrn treten?

„Mit welcher Gabe soll ich vor den Herrn treten, mich beugen vor dem Gott in der Höhe?“ ( Micha 6,6) Das fragt der Prophet Micha. Er warnte die Stadtbewohner Israels vor nahendem Unheil. Wie kann man Gott milde stimmen, wenn die Krise da ist, wenn alles zu zerfallen droht.

Micha stellt die rhetorische Frage nach der rechten Opfergabe. Und rasch stellt er fest, was Menschen Gott opfern, Tiere, ja sogar das Blut des Erstgeborenen, wird keine Wirkung zeigen. Nur die Rückkehr zur gottesfürchtigen Lebensweise wird die Menschen aus ihrer Misere retten. Nämlich:„ Nichts anderes, als Recht zu üben und Güte, zu lieben und in Einsicht mit deinem Gott zu gehen“. (Mi 6.8)

Micha ruft die Leute auf, sich wieder Gott zuzuwenden. Im Namen Gottes fragt er die Stadtbewohner: „Sind im Haus des Ungerechten noch immer Schätze des Unrechts?“ Micha wendet sich gegen die Reichen, die ihr Geld mit trügerischen Gewichten erlangt haben und voller Gewalttat seien und für welche die Wahrheit dehnbar ist.

Der Stadt prophezeit Micha Schreckliches, wenn die Menschen sich nicht verändern. Die Bewohner der Stadt werden nie genug haben, obwohl sie essen; sie werden auch nicht bewahren, was sie hinwegschaffen; was sie säen, werden sie nicht ernten; was sie keltern, nicht geniessen können. (6,14) Das Unheil kommt über die Leute, weil sie nach den Gesetzen der Raffgier leben und den Herrn vergessen haben.

Dann beklagt Micha die kommenden kargen Zeiten des Unheils. Dann sind die Richter korrupt und von der Gier getrieben, in ihren eigenen Sack zu scheffeln. So geht das gegenseitige Vertrauen verloren, keiner glaubt mehr dem Wort des andern. Der Zorn Gottes ist darin erkennbar, dass die Gesellschaft zerrüttet wird.

Bessere Zeiten folgen erst dann, wenn sich die Menschen untereinander wieder gegenseitig mehr Sorge tragen. Wenn die Liebe regiert, dann wird der Herr sich erbarmen, denn er hat Gefallen an der Gnade.

Micha weist darauf hin, wie man Krisen nachhaltig überwinden kann. Möge er gehört werden!

Datum: 18.10.2008
Autor: Roman Angst
Quelle: Bahnhofkirche Zürich

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