Nationalratswahlen 2011

Matthias Stürmer (BE)

Am 23. Oktober 2011 werden National- und Ständerat neu gewählt. In einer Livenet-Umfrage gehen Kandidatinnen und Kandidaten auf acht Fragen ein und sagen, was sie motiviert und was sie – sollten sie gewählt werden – in Bern verändern möchten.
Matthias Stürmer

Zur Person

Name, Vorname: Stürmer Matthias
Partei, Kanton:
  EVP Kanton Bern
Alter:
31
Zivilstand, Kinder: 
verheiratet, 3 Kinder
Wohnort:
Stadt Bern
Beruf, heutige Funktion:
Technologie-Berater
Bisherige Ämter:
Berner Stadtrat ab Oktober 2011
Kirchenzugehörigkeit:
Vineyard Bern, evang.-ref.
Hobbys:
kochen, joggen, twittern
Homepage:
www.stuermer.ch

Meinungen und Positionen

In welchem Sinn motiviert Sie der Glaube an Jesus Christus zum politischen Handeln?


Jesus hat neue Massstäbe gesetzt, wie Menschen miteinander umgehen sollen. Diese Radikalität inspiriert mich für mein politisches Engagement, auch mal unpopulistische Themen und Forderungen aufzugreifen. Gleichzeitig hat Jesus die Menschen immer mit Liebe und Respekt behandelt – das ist eine grosse Herausforderung im politischen Alltag.

Welche Eigenschaften unseres Gemeinwesens, der Eidgenossenschaft, möchten Sie als Politiker aus christlicher Überzeugung stärken?


Ich bin für Eigenverantwortung, aber mit sozialer Gerechtigkeit. Voraussetzung dafür ist Chancengleichheit. Gleichzeitig gilt es die Schöpfung zu bewahren, weshalb der Staat Anreize schaffen sollte sparsam mit unseren knappen Ressourcen umzugehen.

Was ist zu tun, damit die Sozialwerke saniert werden können?

Die EVP hat kürzlich die Initiative «Millionen-Erbschaften besteuern für unsere AHV» lanciert. Damit könnten pro Jahr zusätzliche 3 Milliarden Franken in die AHV gelangen. Gleichzeitig erhöht diese Initiative die Chancengleichheit.

Was muss getan werden, damit die Schweiz einen sauberen Finanzplatz hat?

Der Bund soll von allen Banken eine Weissgeldstrategie fordern. Dazu muss das Bankgeheimnis gelockert werden, sodass Steuerhinterziehung endlich nicht mehr als Kavaliersdelikt gilt. Insbesondere Entwicklungsländer könnten davon profitieren, wenn ihre Machthaber nicht mehr Staatsgelder auf Schweizer Banken deponieren können.

Was muss getan werden, um die Jugend vor Süchten aller Art zu schützen (von der Internetsucht bis zum Rauschtrinken)?

Eltern müssen unterstützt werden, ihren Kindern einen sinnvollen Umgang mit Alkohol, Internet, Geld etc. beizubringen. Dazu sind auch entsprechende Präventionskampagnen in Schulen zu fördern. Gleichzeitig tragen auch Unternehmen eine grosse Verantwortung, wenn sie beispielsweise mit verführerischen Werbekampagnen Kinder und Jugendliche zu noch mehr Konsum anspornen.

Was muss getan werden, damit die Stromversorgung der Schweiz sicher bleibt?

AKWs haben keine Zukunft, das hat die EVP schon vor Fukushima erkannt. Somit gilt es mit sinnvollen Anreizen Energie zu sparen und erneuerbare Energiequellen zu fördern. Mittels einer ökologischen Steuerreform müssten diejenigen weniger Steuern bezahlen, die weniger Energie verbrauchen.

Was möchten Sie als Parlamentsmitglied in Bern verändern?


Neben wichtigen Themen wie Umwelt, Gesundheit, Bildung etc. liegt mir das Thema Open Government am Herzen. Ich wünsche mir mehr Transparenz (bspw. Deklaration der Parteispenden) und Offenheit in Politik und Verwaltung. Die USA und UK sind uns da mächtig voraus, aber auch die Schweiz hat mit ihrem System der Direkten Demokratie eine hervorragende Ausgangslage.

Wie würde Jesus, wenn er als Wanderprediger heute ins Bundeshaus käme, auftreten – und was ansprechen? 


Ich denke, er würde uns unsere blinden Flecke aufzeigen, beispielsweise das Verhältnis von uns Schweizern zu Geld: Dass wir da zu oft weggeschaut haben, von wo es kommt und wem es gehört. Oder auch die Ausländerthematik: Dass wir viel zu viel Angst haben, etwas von unserem Wohlstand aufgeben zu müssen, währenddem die Mehrheit der Menschen auf dieser Welt knapp genug hat, um täglich zu überleben. Ich glaube, da würde uns Jesus klar zeigen, dass wir noch viel mehr Nächstenliebe leben müssen.

Datum: 27.09.2011
Quelle: Livenet.ch

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