Ein besonderer Missionar

Indonesien: Durch Seifenverkauf entstanden 20 Hausgemeinden

Elia ist schon 70 Jahre alt. Dennoch kümmert er sich um die vielen Gemeinden, die er im Bergland Indonesiens gegründet hat. Und er leitet soziale Projekte. «Wir dürfen nicht nur das Evangelium predigen und dabei die Hungrigen vergessen», so Elia.
Mann in Indonesien (Symbolbild)

Dass Jesus Teil seines Alltags ist, hat Elia* bewiesen. Der mittlerweile 70-Jährige lebt in der Bergregion Indonesiens und hat dort Zeit seines Lebens Seifen verkauft, von Haus zu Haus. Seitdem er Christ ist, erzählt er während des Verkaufs immer wieder von seinem Glauben, sobald sich die Möglichkeit dafür auftut. Doch dieser Missionar, der selbst Theologie studiert hat, rechnete nicht damit, dass eine so grosse Menschenmenge auf diese Weise zum Glauben an Jesus Christus kommen würden. Es wurden so viele, dass Elia eine erste Hausgemeinde gründete.

Zwischenmenschliche Begabung wichtiger als Bildung

Heute sind daraus in verschiedenen Dörfern der Region 20 Gemeinden entstanden, wie das Missionswerk «Open Doors Brasilien» berichtet. Jede von ihnen besteht aus 10 bis 50 Mitgliedern und die Leiter jeder Gemeinde wurden von Elia selbst geschult. Elia berichtet, dass er beim Aussuchen eines neuen Leiters nicht darauf achte, wie viel schulische Bildung derjenige hat, sondern vielmehr auf die Fähigkeit, das Wort Gottes zu predigen.

Einer der Leiter heisst Putra* und ist 51 Jahre alt. Putra hat die Mittelschule nicht beendet, doch er liebt es, Gottes Wort zu predigen – unter anderem, wenn er auf der Strasse Eis verkauft. «Er hat sehr gute zwischenmenschliche Fähigkeiten und baut gute Beziehungen zu den Nachbarn auf», berichtet Elia. Und wie sein Mentor nutzt auch Putra jede Gelegenheit, um von seinem Glauben zu erzählen.

Sozialer Einsatz Hand in Hand mit Evangelisation

Doch was für die neuen Gläubigen wohl am Schwierigsten ist, ist die extreme Verfolgung seitens der hinduistischen Extremisten. «Wir müssen stark sein, um Jesus zu folgen, doch er selbst trägt uns», erklärt Elia. «Jesus versorgte Tausende von Personen, die ihm folgten, und er kann dasselbe heute mit uns tun. Deshalb dürfen wir nicht nur das Evangelium predigen und die Hungrigen vergessen.»

Das sind für den Missionar nicht bloss leere Worte: Er leitet einige soziale Projekte, in denen neue Gläubige zudem Arbeit finden können und Unterstützung, wenn sie wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Und an erster Stelle steht natürlich die Hilfe für Bedürftige: Elia versorgt Landwirte mit Wasser und bringt Interessierten alles über Tierzucht bei, wie man Bambus anpflanzt oder auch andere Bäume, deren Holz man später verkaufen kann.

*Name aus Sicherheitsgründen geändert

Zum Thema:
Aufbruch in Bangladesch: 91'000 neue Christen in sechs Jahren
Eigentümliche Auflage: Gemeinde darf wieder öffnen, wenn Moschee gebaut wird
Von Gemeinde überwältigt: Indonesien: Versuchter Selbstmordangriff gescheitert
Christentum Indonesiens wächst: «Mich überzeugte die Nachricht der Vergebung»

Datum: 27.07.2017
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Noticiacristiana.com

Werbung
Livenet Service
Werbung