Alternative Energie

Josef Jenni: «Es braucht mehr als Sonnenschein»

Josef Jenni (62) befasst sich seit über 40 Jahren mit Energiefragen. Als Student begann er, sich gegen Atomkraftwerke zu engagieren. Gleichzeitig setzte er sich für Alternativen ein und spezialisierte sich auf dem Gebiet der Solartechnik. In seinem aktuellen Buch gibt er Antworten auf die Frage, wie die Energiewende konkret zu erreichen ist.
Josef Jenni: «Wunschdenken hilft uns nicht weiter.»

Er gründete die Jenni Energietechnik AG in Oberburg BE in einer Zeit, als Solarenergie noch ein exotisches Randthema war. «Ich wurde belächelt, nicht selten auch ausgelacht», erinnert sich Josef Jenni im idea-Interview. Doch das sei er sich schon seit der Kindheit gewohnt gewesen. Jenni wuchs in einem christlich geprägten Elternhaus auf und war als «Stündeler» bekannt.

Das erste Sonnenhaus

Es sei sein Ziel, etwas zugunsten der Umwelt und im Interesse der Allgemeinheit zu erreichen. Rückenwind verlieh die «Tour de Sol». Mit einem Mal sprach man schweizweit von Sonnenenergie. 1990 baute die Firma Jenni das erste völlig sonnenversorgte Haus. Das sorgte für internationales Aufsehen. Josef Jenni erinnert sich: «Wir erhielten sogar Rückmeldungen aus Australien!»

Kritik an Subventionspraxis

Neben der technischen Entwicklung ist Josef Jenni die Information ein grosses Anliegen. In seinem aktuellen Buch stellt er die Frage «Wie erreichen wir die Energiewende konkret?» Im Interview mit dem Magazin ideaSpektrum sagt Jenni: «Die Energiewende gelingt nur auf der Basis der Rücksichtnahme und sicher nicht auf der Basis der Ausbeutung.» Die zukünftige Energieversorgung dürfen niemanden und nichts ausbeuten - weder andere Menschen noch die Natur. Energiewende heisse deshalb auch, unseren verschwenderischen Lebensstil in Frage zu stellen. Damit eckt er an. Aber auch mit seiner Kritik an der Subventionierung der Photovoltaik, der Stromerzeugung mit Sonnenenergie. Jenni wörtlich: «Wenn Subventionen dermassen hoch werden, dass man mit Installationen Gewinn machen kann, wird diese Tätigkeit durch Geldgier gesteuert.»

Es braucht einen Mix

Die Energiewende sei nicht mit einer einzelnen Technologie oder Energieform zu schaffen, ist Josef Jenni überzeugt. Man benötige einen «Strauss von Massnahmen, die sich sinnvoll ergänzen». Die Energiewende werde in Zukunft unter dem Vorzeichen der Ressourcenknappheit stattfinden. «Wir treiben überall Raubbau und gehen mit Vollgas auf Schwierigkeiten im grossen Stil zu», mahnt er. Jenni fordert die Abkehr von der Wachstumsgesellschaft hin zu einer Gesellschaft, die weniger Rohstoffe verbraucht und mit dem zufrieden ist, was sie hat. Dabei verweist Josef Jenni auf die Bibel: «Habgier bringt die Menschen ins Elend.» (1. Timotheus, Kapitel 6, Verse 6-10).

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Jenni Energietechnik AG

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Datum: 17.07.2015
Autor: Thomas Feuz
Quelle: Idea Spektrum Schweiz

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