Matthias Heimlicher: «Schweigen darf nicht sein»
Matthias Heimlicher, Sie haben einen Song über
Menschenhandel geschrieben, können Sie diesen kurz vorstellen?
Matthias Heimlicher: Der Song «Schweigen darf nicht sein» soll die
Problematik des Menschenhandels zielgenau auf den Punkt bringen. Einerseits
soll er breit ansprechen, süffig und modern daherkommen, aber auch den nötigen
«Biss» besitzen, um gehört zu werden. Mit meiner bewährten Studioband durfte
ich diesen Song umsetzen.
Wie ist es dazu gekommen, dass Sie diesen Song verfasst
haben?
Ueli Haldemann, ein langjähriger Freund, Visionär und
bewährter Komponist mit viel Gespür für Themensongs, hat mich gefragt, ob ich
bei diesem Projekt mitwirken möchte. Da war ich natürlich gerne dabei.
Ueli hat dazu den passenden Text geliefert, welcher die Thematik unverblümt auf
den Punkt bringt.
Wie wurde er zum Song der Kundgebung gegen
Menschenhandel?
Ueli Haldemann ist die Schlüssel- und
Verbindungsperson zur Organisation, welche die Kundgebung auf die Beine stellt.
Der Song war quasi eine Auftragsarbeit.
Welche Feedbacks hat es bislang zum Song gegeben?
Die musikalischen Feedbacks waren sehr ermutigend und
durchaus positiv – das freut natürlich mein Musiker- und Produzentenherz! In
Verbindung mit dem Text habe ich zahlreiche persönliche Feedbacks bekommen,
welche von Betroffenheit bis zur Hilflosigkeit reichen. Und das ist gut so. Der
Song will und muss wachrütteln, sensibilisieren und auch zum Handeln auf
breiter Ebene aufrütteln.
Warum und wie setzen Sie sich für dieses Thema ein?
Umkehrfrage: Warum setzen wir uns so wenig für dieses
Thema ein? Dass gegen Menschenhandel etwas getan werden muss, sollte bei jeder
Person mit einem Rest von Erbarmen im Herzen etwas auslösen. Menschenhandel
trifft vor allem die Schwachen unter uns, die Verzweifelten, die Ärmsten, die
Fremden. Die Bandbreite ist riesig! Da sind wir aufgefordert, mit unserer
christlichen Nächstenliebe selber dagegen etwas zu unternehmen – sei es,
finanziell zu helfen, persönlich und auch öffentlich gegen Menschenhandel zu
protestieren, selber keine Menschen illegal auszunutzen, oder eben einen Song
gegen Menschenhandel zu schreiben.
Die Thematik ist heikel und beschämend, obwohl Menschenhandel weit verbreitet und allgegenwärtig ist. Menschenhandel in allen möglichen Formen wird leider bis in die allerobersten Schichten unserer Gesellschaft geschützt, geduldet, praktiziert und sogar aktiv gefördert – man denke zum Beispiel an Prostitution. Und das in unserer aufgeklärten, modernen Gesellschaft. Das schreit zum Himmel! Auch wenn es ein Tropfen auf den heissen Stein ist – jede Möglichkeit des Widerstands gegen dieses widerliche Thema sollte wahrgenommen werden. Dazu ist jede und jeder von uns aufgerufen!
Sind Sie bei der Kundgebung gegen Menschenhandel
dabei?
Ich habe mir den Termin in meinem Kalender fix
eingetragen...
Sie sind Musiker und Produzent, was sind Ihre weiteren
aktuellen Projekte?
Aktuell bin ich mit «Life on Stage»
beschäftigt – ein weiteres
wunderbares Projekt, welches persönliche Lebensgeschichten in ein Musical
verpackt und zusammen mit einem wertvollen Input die Zuhörer ermutigt, ein
Leben mit Jesus Christus zu führen – egal welche Vergangenheit man mit sich
herumträgt.
Zudem entsteht gerade ein neues, innovatives musikalisches Projekt, welches demnächst weltweit lanciert werden soll. Damit bin ich gerade ziemlich heftig beschäftigt. Davon wird man bestimmt erfahren...
Bislang haben Sie fünf eigene Alben veröffentlicht –
ist ein sechstes in Planung?
Ich sammle laufend Songideen. Wenn ich dann das Gefühl
habe, die Welt müsse diese Songs hören, dann mache ich mich ans nächste Werk.
Momentan ist das aber nicht der Fall. Das letzte Album «Sounds From Above» ist
zudem noch ziemlich aktuell.
Hören Sie sich den Song «Schweigen
darf nicht sein» an:
Zum Thema:
Dossier: Menschenhandel
Christliche Ostmission: «Menschenhandel ist grausam. Schweigen auch!»
Ethik in der Eisdiele: Kreativer Kampf gegen den Menschenhandel
«Gegen weltweites Verbrechen»: Evangelikale gründen globales Netzwerk gegen Menschenhandel
Datum: 08.09.2022
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet