Christen kümmern sich wenig um Armutsfragen
72 Prozent der Befragten gaben an, eigentlich sollte man mehr helfen. Sorge gibt es, dass Hilfe die Bedürftigen nicht erreicht. Rund 83 Prozent sagten, sie würden auf einen Teil ihres Geldes verzichten, wenn sie sicher sein könnten, dass das Geld bei den Armen ankomme.
Ungerechte Gesellschaft
Die Studie nahm auch Armut speziell in Deutschland in den Blick: Zwar gaben 84,6 Prozent der engagierten Christen an, selbst nicht von Armut betroffen zu sein. Doch sagten 54 Prozent, dass es in ihrem Freundeskreis von Armut betroffene Menschen gebe. Knapp 70 Prozent lehnten die Aussage ab, sie seien mitverantwortlich für die Armut in Deutschland. Bei der weltweiten Armut räumten dagegen fast 56 Prozent eine Mitverantwortung ein. Rund 63 Prozent sagten, sie hätten das Gefühl, in einer ungerechten Gesellschaft zu leben.Grundlage der Untersuchung war die Auswertung von Fragebögen, die gezielt an engagierte Mitglieder von landes- und freikirchlichen Gemeinden verschickt wurden und deren Ergebnisse durch eine Stichprobenumfrage auf Internetseiten ergänzt wurde. Die wissenschaftliche Begleitung der Umfrage übernahm das Marburger Forschungsinstitut für Jugendkultur und Religion «empirica». Das internationale christliche Kinderhilfswerk Compassion unterstützt derzeit nach eigenen Angaben in 25 Ländern mehr als eine Million Patenkinder.
Datum: 03.02.2010
Quelle: Epd