«Elements of Rock» wird fünf

Stimmung am «Elements of Rock» (EOR).
«Drottnar» spielen zum zweiten Mal auf dem EOR.
Die Crew für «Men in Black 3»? Die tschechische Band «Kreyson».
«Monoblock» aus Deutschland.

Übers Wochenende, vom 25. bis 27. April 2008, steigt das fünfte «Elements-of-Rock»-Festival. Seit Februar 2004 erschallt in Uster, Kanton Zürich, jährlich dieser gut vernehmliche Urschrei des Gospel-Metal.

Ging es um die etwas härteren Töne, so hielt man sich in Helvetien lange Jahre vornehm zurück. Wegen mangelnder Nachfrage wurde in den 90er Jahren die Berner «White Metal Night» ins Reich der Geschichte verbannt. Da und dort wagte sich noch eine der etwas zackigeren Bands auf die Bühne, ansonsten war es mucksmäuschenstill.

Doch bevor die Steine zu schreien beginnen mussten, getraute sich eine Gruppe von Freunden des härteren Musikschaffens, ein Festival zu planen. Es entstand aus dem Nichts innerhalb von nur sechs Monaten. Mitgründer Markus A. Schibler damals zu Livenet.ch: «Ich schrieb meine Gedanken im letzten August 2003 in ein Internetforum, und dann ging alles sehr schnell.» Im Februar 2004 standen rund 15 Bands in Uster auf der Bühne.

Der Anlass hat sich inzwischen etabliert; im Jahr 2008 dauert er drei Tage: Freitag und Samstag stehen 13 Bands auf der Bühne, von «Morgarten» aus der Schweiz bis «David Benson’s Dbeality» aus den USA. Hinzu kommen zwei Gottesdienste, einer am Samstag, der andere am Sonntag.

«Das wird mein erster Gottesdienst!»

Auch in der säkularen Metal-Szene weckt der Anlass Interesse. Und auch Sponsorengelder. Eine, die ein Ticket vorbestellte, meinte: «Das wird mein erster Gottesdienst.» Und bei einer Abstimmung auf Metalfactory.ch, wo die Seitenbesucher das beliebteste Festival 07 küren konnten, landete das «Elements of Rock» (EOR) auf Rand sechs.

Beim Jubiläumsfestival dabei ist Pastor Bob Beeman, der einst in Hollywood eine Metal-Gemeinde führte, aus der Bands wie «Vengeance Rising», «Barren Cross», «Deliverance» und andere hervorgingen.

Der langhaarige Heavy-Hirte pilgert jährlich auf eigene Kosten in die Schweiz nach Uster. Im Rahmenprogramm mit Gottesdiensten und Seminaren ist der Haudegen einer der Redner. Beeman, der auch schon in China evangelisiert hat, verkaufte sein Haus und all sein Hab und Gut (er hatte unter Ebay alles versteigert), um seinen Predigtdienst finanzieren zu können.

Markus A. Schibler vor dem fünften «Elements of Rock»:

Livenet.ch: Markus A. Schibler, das Elements of Rock geht in die fünfte Runde. Gibt es einen Jubiläumsakt?
Markus A. Schibler: Der ist bereits geschehen; in den ersten Wochen verkauften wir die Eintrittskarten zu einem günstigeren Jubiläumspreis. Ob wir auf der Bühne auch noch etwas machen, ist noch offen.

Mit Pauken und Trompeten – wenn dieser Vergleich erlaubt ist – startete das Rockfestival im Februar 2004. Wie hat es sich entwickelt?
Es ist zu einem festen Bestandteil in der Metalszene geworden, auch bei Menschen, die noch nicht Christen sind. Der grössere Teil der Besucher sind Christen, für sie ist es mittlerweile ein «Familientreff». Ihnen ist der Anlass und vor allem die Gemeinschaft mit anderen Christen der Szene wichtig, egal welche Bands spielen.

Eine christlicher Familientreff? Dann sind nichtchristliche Konzertbesucher ausgeklammert?
Nein, sie sind willkommen. Wir gehen in zwei Richtungen. Wir vernetzen Christen, so dass sie innerlich gestärkt ihren Glauben in der harten Musikszene und im Alltag leben können. Manche fanden am EOR zurück zum Glauben. Auch Nichtchristen kommen und fühlen sich wohl.

Das Festival hat für sie einen anderen Stellenwert. Es gibt verschiedene säkulare Festivals in der Schweiz, aber wir sind das einzige christliche.

Festivals ziehen womöglich eine Spur der Verwüstung hinter sich her. Wie versteht Ihr Euch mit den Behörden?
Der Hallenverantwortliche ist von unserer Veranstaltung begeistert. Der ehemalige Verantwortliche für das Lokal besuchte jeweils unseren Gottesdienst. Man kennt unseren Anlass als ein Festival ohne negative Zwischenfälle. Das einzige Problem ist: weil wir als christlicher Anlass gelten, erhalten wir keine Defizitgarantie. Wären wir eine kurdische Trachtengruppe, sähe das wohl anders aus ...

Am ersten Festival sagten Sie noch: «Bands wie Narnia können wir uns nicht leisten.» Mittlerweile hat diese schwedische Gruppe aber schon hier gespielt. Es hat sich einiges geändert?
Das sagten wir aus Vorsicht. Die Finanzen sind immer sehr knapp, wir haben nur wenige Sponsoren, und alles kostet Geld. In diesem Jahr reduzierten wir das Bandbudget. Das hat den Nachteil, dass weniger Besucher aus dem Ausland anreisen. Wenn man weiss, dass eine Band Besucher anzieht, dann leistet man sie sich mal, ansonsten setzt man auf weniger bekannte, dafür hoffnungsvolle Bands.

Wie sieht der Gottesdienst auf dem Rockfestival aus?
Wir feiern auch in diesem Jahr zwei Gottesdienste. Heuer sind die Bands noch stärker eingebunden. Die Musiker sprechen über ihren Glauben und spielen Songs. Die Musik ist etwas rockiger als in anderen Gottesdiensten, aber nicht viel härter, da «akustisch» gespielt wird.

Das ist nun die fünfte EOR-Ausgabe. Gibt es das Festival nun Standard geworden?
Es ist jedes Mal ein Kampf ums finanzielle Überleben. Wir hoffen, dass es in diesem Jahr knapp reicht. 100prozentig garantieren kann ich es nicht, aber es ist unser Ziel, dass wir bleiben.

Infos und Statistik

Line-Up der fünften Ausgabe (25. – 27. April 2008):
Bands: Dbeality, Deuteronimum, Docile, Drottnar, Exaudi, Horatio, Kreyson, Metatrone, Monoblock, Morgarten, Seventh Avenue, Thy Bleeding Skies und Vindex.
Herkunft: Diese 13 Gruppen stammen aus zehn Nationen und von zwei Kontinenten: Deutschland, Finnland, Frankreich, Holland, Italien, Norwegen, Schweiz, Slowakei, Tschechien und den USA.

Stimme eines Besuchers:

«Ich war im 2007 zum ersten Mal am Elements of Rock Festival, und es hat mir enorm gut gefallen. Zum einen wegen den vielseitigen und interessanten Bands, die teilweise von weit her geholt wurden, zum anderen wegen der super Gemeinschaft. Man verstand sich sofort mit jedem, denn die Musik und auch der Glaube verband uns.

Ausserdem fand ich die Predigten von Pastor Bob Beeman, die es am Samstag- und Sonntagmorgen gab, sehr ermutigend. Das waren zwei der einprägsamsten Predigten, die ich bisher gehört habe. Als ich am zweiten Tag des Festivals wieder nach Hause fuhr, stand fest, dass ich es nächstes Jahr auf jeden Fall wieder besuchen werde.»

Stimme einer Band:

«On behalf of all the band I want to thank you and every blessed soul organizing this event, for making it possible for Forsaken to be part of this EOR festival. It was an out of this world experience which we will definitely never forget. This Christian community spirit is so overwhelming.

I also have to mention the excellent way that we have been taken care of during our three day stay in Switzerland and here I have to mention Katrin and Katya for being so helpful and kind with us and with everything we needed. As regards to our show at EOR, all I can say is that we are so happy with the way we performed. We had such a positive energy in us on stage and we know from where it came. His almighty hands were on us.

We also have to give our thumbs up to all the bands performing at the festival. This choice of bands was excellent on all fronts. And also a great job by all the sound mixing desk. Ok, then God bless to everyone and hope to meet again in the future.»

Leo Stivala, Forsaken (2007)

Infos: www.elementsofrock.com

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Datum: 24.04.2008
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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