Opposition in Malaysia

Muslime stellen sich gegen Bibelverbrennen

Malaysias Oppositionsführer Anwar Ibrahim hat die Muslime des Landes zum Widerstand gegen einen Aufruf aufgefordert. Denn die islamistische Organisation Perkasa forderte, Bibeln zu verbrennen.
Bibelverbrennung

Schon die Androhung der Verbrennung von Bibeln sei «ein extremistischer Akt, den alle Malaysier, einschliesslich der Muslime, zurückweisen sollen», sagte Anwar Ibrahim laut malaysischen Medien kürzlich in Kuala Lumpur.

Zuvor hatten radikale Muslime in der Stadt Butterworth in einem Schreiben an einen anglikanischen Priester eine Bibelverbrennung für Sonntag angekündigt. Und bereits Perkasa-Präsident Ibrahim Ali hatte zur Verbrennung von Bibeln in der Landessprache Bahasa Malaysia aufgerufen. Ibrahim Ali forderte, alle Bibeln zu verbrennen, in denen das Wort Gott mit Allah übersetzt wird. «Muslime müssen sich zum Schutz ihrer Religion zusammenschliessen. Sie müssen diese Bibeln beschlagnahmen und sie verbrennen», zitierten ihn malaysische Medien.

Anklage gefordert

Der Präsident der malaysischen Anwaltskammer, Lim Chee Wee, forderte Medienberichten zufolge die Anklage Ibrahim Alis wegen Volksverhetzung. Bereits am Dienstag hatte der anglikanische Bischof Ng Moon Hing als Vorsitzender des Dachverbands Christian Federation of Malaysia den Aufruf zur Bibelverbrennung als einen Versuch verurteilt, im beginnenden Wahlkampf durch Hass einen politischen Vorteil erzielen zu wollen.

Die Mehrheit der 28,3 Millionen Einwohner Malaysias, nämlich 61 Prozent, sind Muslime. Die Christen gehören mit einem Anteil von 9 Prozent zu den religiösen Minderheiten. In der Vergangenheit kam es zwischen Anhängern beider Religionen immer wieder zu Konflikten.

Datum: 25.01.2013
Quelle: Kipa / Rheinische Post

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