"Die Tataren bringen keine Heiligen hervor"

"Die Tataren bringen keine Heiligen

Zwischen 7 und 12 Millionen Menschen

Dieser Satz gibt den kritischen Eindruck wieder, den traditionelle Muslime von den Tataren haben. Denn die Tataren gehören zu den muslimischen Turkvölkern, die technischen Neuerungen und moderner Erziehung gegenüber aufgeschlossenen sind. Manche von ihnen legen z.B. das Alkoholverbot nicht so streng aus. Allerdings scheint aus dem obigen Ausspruch über sie doch auch ein bisschen Neid auf überaus erfolgreichen und tüchtigen Tataren zu sprechen.

Die Tataren sind eigentlich eine ganze Völkerfamilie. Ihre Sprachen sind mit dem Türkischen verwandt. Die Tataren erhielten ihren Namen im 13. Jahrhundert von den Mongolen Dschingis Khans, die unter diesem Begriff die unterworfenen Turkvölker zusammenfassten.

Die Tataren besiedeln seit dieser Zeit Zentralasien und Sibirien und haben sich auf den späteren Wanderungen und Kriegszügen des gefürchteten Timurlenk und der "Goldenen Horde" vor allem im Kaukasusgebiet und auf der Krim niedergelassen.

Da die Krim-Tataren mit dem Osmanischen Reich verbündet waren und andere Tatarenvölker wie die Kasan-Tataren als Muslime von den russischen Machthabern als Bedrohung empfunden wurden, wanderten unter dem Druck der osmanisch-russischen Auseinandersetzungen ab dem 18. Jahrhundert viele Krim-Tataren zunächst in den Balkan und später nach Anatolien aus.

Diese Auseinandersetzungen dauerten etwa anderthalb Jahrhunderte und fanden ihren vorläufigen Endpunkt mit der Besetzung der Krim durch deutsche Truppen im Jahr 1942. Einige Tataren wurden in der Folge auch nach Deutschland verschleppt. 1944 wurde die Krim von Stalin wegen angeblicher Kollaboration der Tataren "gesäubert". Viele von ihnen wurden nach Zentralasien, vor allem nach Usbekistan, deportiert.

Tataren haben im Allgemeinen sehr enge und gute Familienbeziehungen. Dennoch sind Eheschliessungen zwischen Verwandten unüblich. Die Tataren kennen eine besondere Form des Ringens: Zwei Männer bekommen einen breiten Gürtel umgebunden. Sie dürfen sich nur an diesem Gürtel anfassen und müssen versuchen, den Gegner zu Boden zu werfen. Ringerwettkämpfe sind regelmässig einer der Höhepunkte des Frühlingsfestes "Tepresch".

Zwar sind die Tataren im allgemeinen Muslime. Trotzdem gibt es unter ihnen auch eine jüdische Minderheit, die Karanaim, die aus politischen Erwägungen den jüdischen Glauben wohl schon im frühen Mittelalter angenommen haben.

Zudem existiert auch eine durch äusseren Druck ab dem 17. Jh. entstandene orthodoxe Minderheit unter den Kasan-Tataren. Unter ihnen gibt es aber neben vielen säkular ausgerichteten Menschen auch einige tausend wiedergeborene Christen.

Jedoch verstehen sich die meisten Tataren als Muslime; die Gemeinde Jesu hat bisher kaum Anstrengungen unternommen, den Krim-Tataren das Evangelium zu bringen. Unter ihnen gibt es nicht mehr als eine Handvoll Gläubige.

Nachdem eine kanadische Gemeinde im Jahre 2000 die Krim-Tataren zu ihrem besonderen Gebetsanliegen gemacht hatte und einige Christen ihr Gebiet besuchten, sind im Jahr 2002 mindestens zwei Krim-Tataren Christen geworden.

Gebetsanliegen:

- Dass die weltweite Gemeinde Jesu ihren Auftrag den Tataren gegenüber erkennt und wahrnimmt.

- Mut und Gottes Fügung, damit die vielen aufgeschlossenen Tataren sich für die Gute Nachricht interessieren und Kontakt zu Christen aufzunehmen.

- Die Hinwendung ganzer tatarischer Familien zu Christus, so dass die Heiligen in großer Zahl aus dieser Völkerfamilie hervorkommen.

Webseite: www.ead.de

Link: Weitere Anliegen zur islamischen Welt

Datum: 22.11.2003
Quelle: Deutsche Evangelische Allianz

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